Im Sommer gab die EU-Kommission bekannt, dass der „HydrOxy Hub Walsum“ zu den 41 industriellen Großprojekten aus ganz Europa gehört, die eingeladen wurden, mit der Vorbereitung der Finanzhilfevereinbarung des Innovationsfonds zu beginnen. Die Iqony GmbH, Essen, freut sich, mitteilen zu können, dass die Finanzhilfevereinbarung mit CINEA, der für die Verwaltung des Programms zuständigen europäischen Exekutivagentur, unterzeichnet wurde. Unter den vielen Projekten, die sich im Themenbereich „Industrieelektrifizierung und Wasserstoff“ des Innovationsfonds LSC-2022 beworben haben, war der „HydrOxy Hub Walsum“ das einzige deutsche Projekt, das eine solche finanzielle Unterstützung erhielt (Bild 1).
Mit dem Abschluss der nun beidseitig unterzeichneten, rechtsverbindlichen Übereinkunft über eine Förderung durch die EU tritt das wegweisende Wasserstoffprojekt im nordrhein-westfälischen Duisburg-Walsum in eine entscheidende Phase: „Ab Januar 2024 geht es jetzt um die konkrete Projektrealisierung“, sagt Tanja Braun, Projektleiterin „HydrOxy Hub Walsum“ bei Iqony. Mitte 2024 folge dann die Einreichung des Genehmigungsantrags, bis Herbst soll schließlich die Entscheidung fallen, welcher Anlagenbauer die Elektrolyseanlage mit zunächst rd. 150 MW Leistung errichten wird.
Für die Errichtung der ersten Ausbaustufe der Wasserstofferzeugung investiert Iqony am traditionellen Kraftwerksstandort in Walsum einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag. Die nun geschlossene Vereinbarung über eine Förderung aus dem „Innovation Fund“ macht in etwa 10 % der Gesamtinvestition aus.
Andreas Reichel, CEO von Iqony: „Mit dem Abschluss der Fördervereinbarung dokumentieren wir den klaren Willen, das Projekt am Standort Walsum zu realisieren. Zugleich machen wir damit einen weiteren, wichtigen Schritt voran auf dem Weg der erfolgreichen Transformation unseres Unternehmens. Und zugleich sind wir stolz darauf, dass der „HydrOxy Hub Walsum“ auch ein bedeutender Beitrag zur Etablierung der Wasserstoffwirtschaft im Ruhrgebiet ist.“
Die endgültige Investitionsentscheidung ist für 2025 geplant. Zwei Jahre später, im Verlauf des Jahres 2027, soll die erste Ausbaustufe der Anlage schließlich in Betrieb gehen. „Danach ist vorgesehen, die Kapazität der Anlage bis 2031 in Zwei-Jahres-Schritten auf etwas mehr als 500 MW aufzustocken“, erläutert Braun die weitere Zeitplanung für das Projekt. Zugleich stellt sie klar: „Die nun geschlossene Fördervereinbarung bezieht sich nur auf die erste von drei geplanten Ausbaustufen der Anlage.“
Der künftig mittels erneuerbarer Energien erzeugte grüne, also klimaneutrale Wasserstoff dient der Dekarbonisierung der Produktionsprozesse in der lokalen und regionalen Industrie. Auf diese Weise trägt der „HydrOxy Hub Walsum“ nicht nur zur Reduzierung von CO2-Emisionen und damit zur Erreichung nationaler wie europäischer Klimaschutzziele bei, sondern sichert auf diese Weise die Zukunft des Industriestandorts und der mit ihm verbundenen Arbeitsplätze.
Insofern unterstützen auch das Land Nordrhein-Westfalen und die Stadt Duisburg das Projekt ausdrücklich und begrüßen die nun geschlossene Fördervereinbarung als wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Projektrealisierung.
„Unser Ziel ist es, Nordrhein-Westfalen zur ersten klimaneutralen Industrieregion Europas zu machen. Der Schlüssel für eine nachhaltige und auch in Zukunft wettbewerbsfähige Industrie ist Wasserstoff. Nordrhein-Westfalen hat sich zum Ziel gesetzt, zentraler Wasserstoff-Hub in Europa zu werden und unterstützt daher den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft nach Kräften. Neben dem Import von grünem Wasserstoff brauchen wir ausreichend große Erzeugungskapazitäten im Inland. Wegweisende Projekte wie der „HydrOxy Hub Walsum“ leisten hierzu einen ganz wichtigen Beitrag“, so Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie sowie stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen.
Ganz ähnlich bewertet es Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link: „Wasserstoff ist das Kernelement der nächsten Entwicklungsstufe des Strukturwandels im Ruhrgebiet. Weil wir die wirtschaftliche Zukunft der Stadt Duisburg und des Ruhrgebiets insgesamt sichern und die hiesigen Industriearbeitsplätze bewahren wollen, haben wir uns bereits frühzeitig auf den Weg gemacht, den Markthochlauf der Wasserstoffwirtschaft hier vor Ort nach Kräften zu unterstützen. Das Projekt von Iqony in Walsum ist dabei ein wichtiger Baustein und daher freue ich mich sehr, dass mit dem Abschluss der Fördervereinbarung ein bedeutender Meilenstein in Richtung Realisierung erreicht ist.“
Die hier angesprochene Relevanz des Projekts drückt sich auch in der Förderzusage der EU aus: „Die nun verbindlich vereinbarte Förderung unseres Projekts ist auch Beleg für dessen Qualität. In ihm spiegelt sich einmal mehr die große ingenieurfachliche Expertise und das umfassende energiewirtschaftliche Know-how von Iqony. Im Wissen um diese Qualitäten unseres Teams sehen wir der nun anlaufenden Phase der konkreten Realisierungsplanung mit Vorfreude entgegen“, sagt Ralf Schiele, COO von Iqony. (Iqony/Si.)