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Sachsen entwickelt neue Rohstofftechnologien für Seltene Erden

Ein Konsortium aus sächsischen Firmen und Forschungsinstituten mit internationalen Kooperationspartnern arbeitet unter Leitung der G.U.B. Ingenieur AG, Dresden, seit Juni 2015 an der Entwicklung neuer Bergbaumethoden zur Gewinnung von Seltenen Erden. Die Seltenen Erden gehören zu den kritischsten Technologiemetallen für moderne High Tech-Produkte.

Naturwissenschaftler und Ingenieure aus Sachsen und Sachsen-Anhalt entwickeln im Projekt „Selten-Erden-Metallurgie (SEM2)“ innovative Technologien zur effizienten Gewinnung und Aufbereitung von Seltenen Erden. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit ca. 1,1 Mio. € im Rahmen des Förderschwerpunktes „r4- Innovative Technologien für Ressourceneffizienz – Forschung zur Bereitstellung wirtschaftsstrategischer Rohstoffe“ im Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung (FONA)“ gefördert.

Kritische Technologiemetalle wie die Seltenen Erden Neodym, Europium, Dysprosium, Terbium und auch Yttrium bilden wesentliche Bestandteile für die Herstellung von Windkrafträdern, Elektrofahrzeugen, Energiesparlampen und anderen High-Tech Elektronikprodukten. Seit rund 20 Jahren werden diese Rohstoffe fast ausschließlich aus China importiert, wo sie oberflächennah aus verwitterten Granitkörpern (Ionenadsorptionstonen; kurz IAT-Lagerstätten) gewonnen werden. Das Konsortium „SEM2“ optimiert chemische und biologische Extraktionsverfahren und entwickelt neue Ansätze zur Ressourcentechnologie und Gewinnung der Seltenen Erden aus solchen Lagerstätten. Geplante Prozesssimulationen lassen technologische Optimierungen und Anpassungen an variierende Standortbedingungen weltweit zu. Hinter dem Projekt stehen wissenschaftliche Kompetenzen von G.U.B. Ingenieur AG, Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, GMBU e.V., Halle, und IPK Gatersleben. Innovative und optimierte Bergbau-Technologien wie z. B. In-situ- und Bio-Laugung stellen umweltfreundliche Alternativen zur Gewinnung dieser Technologiemetalle dar.

Weltweit existieren ca. 200 Seltene Erden-Lagerstätten in Form von Ionenadsorptionstonen, in denen die neuen Technologien Anwendung finden können.

(G.U.B./Si)

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