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Fig. 1. (From left to right) Friedrich Wilhelm Wagner, from the District Government of Arnsberg, the Mayor of Recklinghausen, Christoph Tesche, Stefan Hager from RAG and the North Rhine-Westphalian Minister for Economic Affairs, Garrelt Duin, visited the training mine. // Bild 1. Friedrich Wilhelm Wagner, Bezirks-regierung Arnsberg, Recklinghausens Oberbürgermeister Christoph Tesche, Stefan Hager, RAG, und Nordrhein-Westfalens Wirtschafts-minister Garrelt Duin (v. l. n. r.) besuchten das Trainingsbergwerk. Photo/Foto: RAG

Trainingsbergwerk Recklinghausen soll erhalten bleiben

Das Wirtschaftsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, die Stadt Recklinghausen und die RAG Aktiengesellschaft, Herne, setzen sich für den Erhalt des Trainingsbergwerks in Recklinghausen-Süd ein. Das erklärten Wirtschaftsminister Garrelt Duin, Oberbürgermeister Christoph Tesche und RAG-Direktor Stefan Hager bei einem Besuch (Bild 1). Minister Duin: „Die Anlage ist in dreierlei Hinsicht ein Gewinn: Zum einen vermittelt sie ein faszinierend realistisches Bild von der Welt unter Tage und wird sich zu einem touristischen Anziehungspunkt entwickeln, der über die Region hinaus strahlt. Zudem können Bergbauzulieferer auch nach dem Ende der Steinkohlenförderung ihren weltweiten Kunden die Qualität der Maschinen demonstrieren. Schließlich erhalten wir den Filmschaffenden eine sehr beliebte Kulisse.“

Die RAG hat nicht die Mittel und Möglichkeiten, das Trainingsbergwerk nach Beendigung der Steinkohlenproduktion ab dem Jahr 2019 weiter zu betreiben. Hager: „Wir als RAG können dem Trainingsbergwerk keine Zukunft geben. Und deshalb sind wir froh, wenn wir Partner finden, denen wir diese Einrichtung übergeben können – in verantwortungsvolle Hände. Wir haben das Trainingsbergwerk technologisch stets auf einem modernen Stand gehalten, aus eigenem Interesse. Und so gibt es heute keinen anderen Ort, an dem man über Tage den Bergbau so authentisch erleben kann wie hier in Recklinghausen. Eine Chance für die Stadt Recklinghausen und das Revier als Touristenregion.“

Das nordrhein-westfälische-Wirtschaftsministerium mit der Bezirksregierung Arnsberg, die Stadt Recklinghausen und die RAG werden nun gemeinsam erarbeiten, wie die konkrete Zukunft der Einrichtung aus-sehen und wer das „Bergwerk“ betreiben könnte. Interesse am Erhalt angemeldet haben auch die Bergbaumaschinenhersteller aus Nordrhein-Westfalen – gemeinsam mit dem Netzwerk Bergbauwirtschaft der EnergieAgentur.NRW. So bliebe zumindest ein „Trainingsbergwerk“, um auch weiterhin Maschinen zu testen und Schulungen durchzuführen. Und natürlich könnten dann auch weiterhin viele Besucher einen Blick in die „Unter-Tage-Welt“ werfen – auch ohne Zugang zur Lagerstätte.

Recklinghausen sei mit der Kohle groß geworden und habe eine enge Verbundenheit zum Bergbau, betonte Recklinghausens Oberbürgermeister Tesche. Tesche weiter: „Daher ist es wünschenswert, das Trainingsbergwerk als ein Stück unserer Zeitgeschichte zu bewahren, als Ort der Begegnung mit dem Bergbau und zur weiteren Nutzung. So können wir ein touristisches und attraktives Alleinstellungsmerkmal im nördlichen Ruhrgebiet schaffen. Und zugleich würde es neue Arbeitsplätze bedeuten, die wir unabdingbar aufgrund des Endes des Bergbaus in Recklinghausen benötigen.“

Fig. 2. A glimpse into the RAG training mine. // Bild 2. Blick in das Trainingsbergwerk der RAG. Photo/Foto: RAG

In der Halde auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Recklinghausen II befindet sich das Trainingsbergwerk der RAG (Bild 2). Mit 1.200 m Strecke, unterschiedlichen Gewinnungseinrichtungen, Streckenvortrieben und einem Schacht wird hier die Untertagewelt wirklichkeitsnah dargestellt. Im Trainingsbergwerk sind die wichtigsten Maschinen und Einrichtungen von der Vorleistung über die Gewinnung sowie den Transport bis hin zu Kommunikations- und Steuerungseinrichtungen auf überschau-barem Raum konzentriert. Die RAG nutzt die Einrichtung insbesondere, um Fachkräfte unter realistischen Bedingungen zu schulen. Sogar ein Schacht mit 17 m Tiefe steht für Schulungszwecke zur Verfügung.

Auch für Forschungsvorhaben bietet das Trainingsbergwerk gute Bedingungen: Beispielsweise entwickelte hier ein Konsortium von acht europäischen Unternehmen unter der Federführung der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen ein Kollisionswarnsystem für den internationalen Bergbau. Auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt testete im Trainingsbergwerk in Kooperation mit der RAG ein innovatives Schachtinspektionssystem mit Hightech-Modulen für den Altbergbau.

Darüber hinaus diente das Trainingsbergwerk schon vielfach als Location für Filmaufnahmen. Gedreht wurden hier beispielsweise Szenen für

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