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Umfangreiche Umweltuntersuchungen vor dem Abschluss: Kritik der Grünen ohne Grundlage

Nachdem der Erkundungsschacht der Saxony Minerals & Exploration AG (SME AG) im Luchsbachtal bei Pöhla/Erzgebirge die Endteufe erreicht hat und die Vorbereitungen zum Tausch der bisher angemieteten Förderwinden gegen eigene Winden im vollen Gang sind, laufen parallel die umfangreichen Genehmigungsverfahren für die geplanten Bergwerksanlagen sowie die benötigte Abraumhalde weiter. Im Rahmen des geforderten Rahmenbetriebsplans und des Raumordnungsverfahrens haben die von der SME beauftragten Fachumweltplaner vom Pirnaer Büro „Schulz UmweltPlanung“ nun die geforderte Umweltverträglichkeitsprüfung, den landschaftspflegerischen Begleitplan, die geplanten Artenschutz- und Ausgleichsmaßnahmen sowie einen Plan zur Wiedernutzbarmachung des Areals nach dem Ende des Minenbetriebs zusammengestellt. Derzeit werden als Ergänzung noch weitere Arterfassungen durchgeführt.

Gerade vor dem Hintergrund des bevorstehenden Besuches von Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (MdB B90/Grüne) sowie der heutigen Äußerungen von Stephan Kühn (MdB B90/Grüne) in der Freien Presse, in denen „maximale Gewinne für Bergbaufirmen gegen maximale Verluste bei Anwohnern und Natur“ gegenübergestellt werden, sieht sich das Unternehmen zu Unrecht diskreditiert. „Wir haben viel Zeit, Engagement und Fachwissen der besten Umweltexperten im Freistaat Sachsen sowie – damit verbunden – natürlich auch Geld investiert, um hier allen naturschutzrechtlichen Belangen zu entsprechen und Beeinträchtigungen in der Natur auf ein vertretbares Mindestmaß zu reduzieren,“ so SME-Sprecher Stephan Trutschler. „Diese Angriffe, ohne sich vorher auch nur einmal mit Vertretern des Bergbauunternehmens zu unterhalten, empfinden wir als wenig zielführend. Deutschland ist ein Hochtechnologiestandort mit einem immensen Verbrauch an Seltenen Erden und Erzen. Wir können das natürlich auch weiterhin im großen Stil durch nachgewiesene Kinderarbeit und/oder Arbeit unter katastrophalsten Umweltbedingungen in den Minen Zentralafrikas oder Lateinamerikas fördern – und um die halbe Welt zu uns verschiffen lassen. Ob das aber tatsächlich das ist, was grüne nachhaltige Politik ausmachen sollte, wage ich sehr zu bezweifeln,“ so Trutschler weiter. Aus seiner Sicht sollte bei allen Bedenken auch nicht ganz aus dem Auge verloren werden, dass in einer strukturschwachen Region mittelfristig rd. 150 Arbeitsplätze entstehen – 36 Vollzeitkräfte sind bereits jetzt beschäftigt – und gerade bei einem Betrieb in diesem Segment ja noch zahlreiche Zulieferer und sonstige Dienstleister ebenfalls profitieren. „Über die Gewerbesteuer, die dann maßgeblich wiederum dem Stadtsäckel sowie den umliegenden Kommunen zugute kommt, mag ich hier gar nicht spekulieren,“ so Trutschler abschließend.

„Natürlich ist uns bewusst, dass unser geplantes Bergwerk ein nicht ganz unerheblicher Eingriff in die Landschaft des Luchsbachtals ist“, erklärt Klaus Grund, technischer Vorstand der SME. „Daher ist es für uns selbstverständlich, dass wir natürlich alles unternehmen werden, um den Eingriff während der Betriebszeit des Bergwerks so gering wie möglich zu gestalten und mit Landschafts- und Artenschutzmaßnahmen während und auch nach dem Förderbetrieb den Naturraum des Tals zu schützen und am Ende weitestgehend wiederherstellen.“

Im Fokus der Untersuchungen der Pirnaer Umweltfachplaner standen die Ausgleichsmaßnahmen für die geplante Gesteinsaufbereitungsanlage, die Haldenaufschüttung auf die bereits vorhandene Halde sowie die Verlegung des Luchs-baches. Da für die neue Halden-aufschüttung Waldflächen gerodet wer-den müssen, soll, so die Planer, als Ausgleich eine größere Fläche außerhalb des Luchsbachtals in eine Waldfläche umgewandelt werden, wobei die konkrete Fläche noch nicht feststeht. Außerdem soll nach der Betriebszeit des Bergwerks die Halde großflächig wieder aufgeforstet und Extensivgrünland geschaffen werden. Zudem finden, um Bodenerosion auszuschließen, nur abschnittsweise Haldenaufschüttungen sowie Rodungen statt. Darüber hinaus soll als Ausgleich für die Inanspruchnahme einer Wiese durch die Aufbereitungsanlage eine Blütenwiese für Insekten in der Nähe des Besucherbergwerks Zinnkammern entwickelt und gepflegt werden. Besucherbergwerk und der Besucherstollen Morgenstern bleiben über die gesamte Betriebszeit zugänglich und auch die Forst- und Wanderwege bleiben, wenn auch teilweise verlegt, offen.

Abgesehen von der Bauphase zur Errichtung der Anlagen wird, so die Untersuchungen, sich die Verkehrsbelastung der Pöhlaer in Grenzen halten, da mit Inbetriebnahme der Gesteinsaufbereitungsanlage nur noch die selektierten Rohstoffkonzentrate abtransportiert werden müssen. Zudem wird die Aufbereitungsanlage in einer geschlossenen Halle aufgestellt, was ebenfalls Lärmemissionen vermeidet.

Auch beim Thema Grundwasser sehen die Umweltfachplaner keine Schwierigkeiten. Das vorgesehene Abpumpen des Grundwassers im unmittelbaren Bergwerksbereich werde wie in den vorangegangenen Bergbauepochen auch zu keiner Absenkung des Grundwasserspiegels führen. Zudem wird das abgepumpte Wasser vor der Einleitung in die Fließgewässer regelmäßig untersucht und die tägliche Einleitungsmenge begrenzt.

Für den Artenschutz sind neben der Anlage eines Ersatzwiesenbiotops weitere Maßnahmen möglich, so die Umweltplaner. Zuvor sind jedoch, und dies ist abgestimmt mit der Unteren Naturschutzbehörde des Erzgebirgskreises, noch zahlreiche Artenerfassungen vor Ort vorzunehmen.

„Die Experten von Schulz Umweltplanung haben gründliche Arbeit geleistet. Wenn in Kürze alle entsprechenden Unterlagen bei den zuständigen Genehmigungsbehörden sind, hoffen wir, dass das Genehmigungsverfahren auch zügig abgeschlossen werden kann,“ so Grund abschließend. (SME/Si.)

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