Eine effiziente, innovative und umweltfreundliche Wärmeversorgung sowie Versorgungssicherheit für das Ruhrgebiet: Dies soll die geplante Verknüpfung der Fernwärmeschienen an Rhein und Ruhr leisten. Am 5. März 2015 wurde dazu ein wichtiger Meilenstein erreicht: In Essen unterzeichneten Vertreter der beteiligten Fernwärme-Unternehmen STEAG Fernwärme GmbH (SFW), Energieversorgung Oberhausen AG (evo) und Fernwärmeversorgung Niederrhein GmbH (FN) den Gründungsvertrag für die neue Gesellschaft. Das Gemeinschaftsunternehmen trägt den Namen „Fernwärmeschiene Rhein-Ruhr GmbH“. Für die Fernwärme-Unternehmen unterzeichneten die jeweiligen Geschäftsführer und Vorstände den Vertrag für dieses Vorzeige-Projekt: Udo Wichert, Sprecher der Geschäftsführung SFW, Markus Manderfeld, Geschäftsführer der SFW, Dr. Thomas Götz, Geschäftsführer der FN, sowie Bernd Homberg, technischer Vorstand, und Hartmut Gieske, kaufmännischer Vorstand der evo.
Udo Wichert: „In den letzten Monaten hat das Projektteam mit den Partnern aus Dinslaken und Oberhausen hervorragende Arbeit geleistet. Ich freue mich darüber, dass wir dieses Zukunftsprojekt nun mit der Gesellschaftsgründung auch gemeinsam realisieren können.“ Bernd Homberg, technischer Vorstand der evo, sieht viele Vorteile in der „Schiene“: „Vier starke Gründe sprechen für das Projekt: Versorgungssicherheit, Preisstabilität, Klimaschutz und Zukunftsverantwortung. Fernwärme bietet nicht nur eine Alternative zu Nachtspeicherheizungen, Öl oder Erdgas, sondern schafft eine noch größere Preisstabilität für unsere Kunden.“ Dr. Thomas Götz, Geschäftsführer der FN betont auch den lokalen Charakter des Projekts: „Mit der Schienenverbindung sind wir in der Lage, günstige, lokal vorhandene industrielle und regenerative Erzeugungsanlagen einzubinden.“
Anteilseigner der neu gegründeten Gesellschaft sind die SFW (56,6 %), die FN mit Geschäftsanteilen von 25,1 %, und die evo (18,3 %). Ihr Zweck ist die Planung, Errichtung und der Betrieb der Fernwärmeschiene Rhein-Ruhr. In vier einzelnen Teilprojekten soll die Verbindung der Fernwärmeschienen Niederrhein und Ruhr geschaffen werden. Damit können auch zusätzliche industrielle und regenerative Wärmequellen zur Versorgung eingebunden werden. Dazu gehören Müllheizkraftwerke, Gas- und Steinkohlenheizkraftwerke, Industrieanlagen mit ihrer Abwärme sowie Wärme aus regenerativer Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Dadurch können große CO2-freie Abwärmemengen und KWK-Mengen allen Projektpartnern zur Verfügung gestellt werden. Damit leistet die Fernwärmeschiene Rhein-Ruhr einen wesentlichen Beitrag zu den CO2- und KWK-Zielen des Landes NRW.
Die Verbindung soll vom bestehenden Teil im Süden Bottrops bis zur Fernwärmeschiene Niederrhein im Duisburger Norden verlaufen. Der genaue Trassenverlauf ist derzeit noch in der Planung. Der Trassenverlauf soll überwiegend über Grundstücke öffentlicher und industrieller Eigentümer geführt werden. Wenn die Gesellschafter der Projektgesellschaft wie geplant im ersten Quartal 2017 einen positiven Baubeschluss fassen, könnten erste Teilprojekte nach einer Bauzeit von zwei Jahren in Betrieb gehen. Die Fernwärmeschienen Niederrhein und Ruhr könnten bereits 2019 miteinander verbunden sein und so die Wärmeversorgung der Region von Moers bis Herne durch die Nutzung von industrieller Abwärme, KWK, Wärme aus regenerativen Energien und Müllverbrennungsanlagen langfristig, CO2-einsparend und allein aus Bezugsquellen vor Ort sichern. (Fernwärmeschiene Rhein-Ruhr GmbH i.G./Si)