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16. Internationales MiningForum zeigt Best Practices für eine nachhaltige Zukunft im Rohstoffsektor

Fig. 1. Jens-Peter Lux, Managing Director of DMT, opened the 16th international MiningForum. // Bild 1. Jens-Peter Lux, Geschäftsführer der DMT, eröffnete das 16. internationale MiningForum. Photo/Foto: DMT Group

„For a Sustainable Future“, so lautete das Motto des internationalen 16. MiningForums und der begleitenden Ausstellung, die am 19. und 20. Mai 2022 von der DMT GROUP, Essen, in Berlin veranstaltet wurden (Bild 1). Das Event bot eine 360°-Perspektive auf alle relevanten Bereiche des Rohstoffsektors und stand einmal mehr unter der Schirmherrschaft des Ministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).

Über 400 Entscheider und Experten sowie mehr als 50 Ausstellende kamen zusammen, um sich zu den aktuellsten Entwicklungen aus der Praxis im Rohstoffsektor auszutauschen, Best Practices im Engineering und Consulting zu identifizieren sowie neue Perspektiven für die Branche zu erschließen – das alles unter dem Leitgedanken der Nachhaltigkeit. Zu den Beteiligten gehörten renommierte, nationale und internationale Unternehmen, Universitäten, Institutionen und Verbände wie ABB, BAUER, Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE), Herrenknecht, Montanuniversität Leoben, Deutsches Geoforschungszentrum (GFZ), Rheinisch-Westfä-lische Technische Hochschule (RWTH) Aachen, Rio Tinto, Siemens, Thyssen Schachtbau, TU Bergakademie Freiberg, United Nations Industrial Development Organization (UN IDO) oder Voith. Begleitet wurde die Veranstaltung von einer Ausstellung mit 55 Teilnehmern.

Das Spektrum des MiningForum deckte unter Berücksichtigung des Treibers Nachhaltigkeit die gesamte Wertschöpfungskette im Rohstoffsektor ab: von der Exploration, Gewinnung und Aufbereitung bis hin zu Schließungen und der Renaturierung ehemaliger Bergbauareale. Darüber hinaus stand die konsequente Entwicklung und Erschließung sekundärer Lagerstätten im Fokus – ebenso wie zugehörige technische Innovationen und Best Available Technologies.

Das Forum behandelte zentrale Themen, die kennzeichnend für die Branche im Spanungsfeld von Tradition, Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit sind. Das gilt insbesondere für die Entwicklung von länderübergreifenden Nachhaltigkeitsstandards, Schaffung eines legislativen Rahmens und Optionen im Bereich Sustainable Finance. Gerade hier kann der Rohstoffsektor einer der entscheidenden Treiber für mehr Nachhaltigkeit sein.

„Das MiningForum verbindet als etablierter Hub des Rohstoffsektors Erfahrungen mit Wissen und Voraussicht in einer Welt, die mehr denn je von Verantwortung gegenüber Mensch und Natur geprägt ist“, erklärt Jens-Peter Lux, Geschäftsführer der DMT, der die Tagung eröffnete – gemeinsam mit Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär beim BMWK,und Astrid Petersen, Mitglied des Vorstands des DMT-Mutterkonzerns TÜV NORD AG.

Von Beginn an wurde deutlich, dass ein klimaneutrales Wirtschaften, das Erreichen der Ziele des europäischen Green Deals ohne den Einsatz von Rohstoffen unmöglich ist. Von der Energie- und Mobilitätswende bis hin zur Digitalisierung und Dekarbonisierung werden Rohstoffe dringend benötigt. Auch kann die Erschließung nachhaltiger Energieressourcen wie die Geothermie ohne eine breitflächige Exploration nicht funktionieren.

So ging es auch und vor allem um passende Konzepte und Lösungen, um den Sektor nachhaltig zu transformieren. Denn die Branche braucht Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit – mit einer klaren Zukunftsvision und einer Strategie, die auf Technologien und der vorhandenen Expertise basiert.

„Vor dem Hintergrund der politischen Ereignisse wird es künftig wieder mehr um In- statt Outsourcing gehen, denn Deutschland ist reich an Lagerstätten, die wieder an Bedeutung gewinnen werden. Nachhaltigkeit bedeutet, Abbau und Aufbereitung mit neuen und weiterentwickelten Methoden zu betreiben – etwa für einen rückstandsfreien Kalibergbau. Nur dann können wir auf Akzeptanz in der Bevölkerung zählen“, so die Einschätzung von Michael -Seifert, Vorsitzender der Geschäftsführung SCHACHTBAU NORDHAUSEN GmbH, einem Unternehmen der BAUER Gruppe.

Die 65 Referenten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik sorgten für lebhafte Debatten, ebenso wie die Vertreter der Partnerländer Chile und Australien, die aus der Praxis ihrer Heimatregionen berichteten. Insgesamt spielte die internationale Perspektive eine zentrale Rolle, wie Prof. Rolf Steltemeier, Direktor und Leiter des Büros Investment and Technology Promotion Office (ITPO) Germany, United Nations Industrial Development Organization, deutlich macht: „Unser Spezialgebiet ist Bergbau in Ländern außerhalb Europas. Wir versuchen, diese Länder vor Ort zu unterstützen – auch und vor allem durch einen Technologietransfer. Es braucht aber auch bessere Kontrollen vor Ort. Gerade die deutsche Industrie mit ihren Lieferketten sehe ich hier als vorbildhaft an“, so sein Statement.

Über zwei Tage spannte die Konferenz einen umfassenden Bogen über komplexe, rohstoffrelevante Themen und Zusammenhänge, vertiefte Themen wie Digitalisierung und Automatisierung genauso wie Fragen der Ethik. Besondere Aufmerksamkeit fand die Frage, wie sich Stabilität und Sicherheit für internationale Lieferketten generieren lassen – ein Thema, das vor allem im Zuge aktueller geopolitischer Ereignisse sowie der Pandemie an Bedeutung gewonnen hat.

Das vielseitige Vortragsprogramm wurde auch dieses Jahr von einer umfangreichen Fachausstellung begleitet, auf der Firmen und Organisationen praxisrelevante Forschungsergebnisse und Best Practices vorstellten. Eine Exkursion in die „Berliner Unterwelten“ und der traditionelle Bergmannsabend rundeten das Event ab.

„Das diesjährige internationale MiningForum hat den unabdingbar notwendigen Beitrag des Rohstoffsektors zu einer nachhaltigen Welt sichtbar gemacht. Wir stellen uns unserer Verantwortung, die Nachhaltigkeit als Leitmotiv in jeder Hinsicht in unseren Geschäftsmodellen zu verankern. Indem wir unsere Aufgabe annehmen, können wir Standards setzen, die auch über unsere Branche hinaus Vorbildcharakter entwickeln“, fasst Maik Tiedemann, CEO der DMT GROUP, zusammen.

Wenn es um die Bewältigung der Herausforderungen von heute und morgen geht, leistet das MiningForum einen wichtigen Beitrag. Zum Thema Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Rohstoffsektor hat es klare Zeichen gesetzt und deutlich gemacht, dass die Branche insgesamt gut aufgestellt ist. (DMT/Si.)

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