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Fig. 1. Auguste Victoria mine, mine shaft 3/7. // Bild 1. Bergwerk Auguste Victoria, Schachtanlage 3/7. Photo/Foto: RAG

Abschied vom Bergwerk Auguste Victoria

Im Zuge der Beendigung des deutschen Steinkohlenbergbaus stellte das Bergwerk Auguste Victoria in Marl zum Ende des Jahres 2015 die Förderung ein (Bild 1). Damit schloss das vorletzte Steinkohlenbergwerk im Ruhrgebiet und das drittletzte in Deutschland. Mehr als 115 Jahre Bergbau in Marl gingen zu Ende – ein prägender Faktor für die Region.

Im letzten Jahr vor der Schließung förderten 2.000 Beschäftigte über 3 Mio. t Steinkohle und lagen damit über den vorgegebenen Förderzielen. Den höchsten Beschäftigtenstand hatte das Bergwerk im Jahr 1957 mit über 11.000 Belegschaftsmitgliedern.

Bernd Tönjes, der Vorstandsvorsitzende der RAG Aktiengesellschaft, Herne, umriss bei der Veranstaltung anlässlich der letzten Förderschicht am 18. Dezember 2015 die Her-ausforderungen, mit denen das Unternehmen sich konfrontiert sieht. Es gehe um den sozialverträglichen Auslauf des heimischen Steinkohlenbergbaus, die Wahrnehmung der Verantwortung für den Nachbergbau auch über das Jahr 2018 hinaus bei gleichzeitiger Begleitung des strukturellen Wandels und darum, das kulturelle Erbe des Steinkohlenbergbaus zu erhalten. Tönjes erinnerte daran, dass während der Gründung der damaligen Ruhrkohle AG im Jahr 1968 über 230.000 Menschen auf rund 60 Bergwerken tätig waren. Inzwischen ist die Zahl der Mitarbeiter auf unter 10.000 gesunken.

Fig. 2. Closure of the Auguste Victoria mine on 18th December 2015. // Bild 2. Abschied vom Bergwerk Auguste Victoria am 18.12.2015. Photo/Foto: RAG

Fig. 2. Closure of the Auguste Victoria mine on 18th December 2015. // Bild 2. Abschied vom Bergwerk Auguste Victoria am 18.12.2015. Photo/Foto: RAG

Die Bergleute von Auguste Victoria verabschiedeten sich mit Würde und Stolz von ihrem Bergwerk, das lange Zeit auch der wirtschaftliche Motor der Region war (Bild 2). Im Jahr 2016 stehen die Rückzugsarbeiten an. Gleichzeitig arbeitet die RAG Aktiengesellschaft in Zusammenarbeit mit Kommune und Bürgern an einer Folgenutzung für die Bergwerksfläche. (RAG/Si.)

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