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Archer Exploration entdeckt ultrareines Graphen in Graphitlagerstätte

Unlängst bestätigte das südaustralische Rohstofferschließungsunternehmen Archer Exploration ein Vorkommen von ultrareinem Graphen auf seinem Bergwerk Campoona auf der südaustralischen Halbinsel Eyre. Das Unternehmen setzt auf ultrareines Graphen aus Campoona als effizienten Rohstoff für den aufstrebenden globalen Graphenmarkt. Nach Aussage von Gerard Anderson, CEO von Archer Exploration, ist das Unternehmen in der Lage, aus dem hochwertigen Graphit der Lagerstätte Campoona reines Graphen herzustellen.

Hochreines Graphen erfreut sich einer starken Nachfrage durch weltweit führende Technologieunternehmen, viele davon entwickeln alle möglichen Anwendungen für das Material in Akkumulatoren, Solarmodulen und Abwasserbehandlungsanlagen. Laut Anderson werden die zahlreichen potentiellen Anwendungen für Graphen international führende Elektronik- und Technologieunternehmen zu weiteren hohen Investitionen veranlassen, obwohl der globale Graphenmarkt bisher noch in den Kinderschuhen steckt. Graphen ist ein Kohlenstoff, der eine erheblich bessere elektrische Leitfähigkeit als Kupfer besitzt. Das Material hat eine 260-mal höhere Zugfestigkeit als Stahl und gilt als der beste elektrische Leiter, der je entdeckt wurde.

Vor zehn Jahren begründete die Europäische Kommission ein Flagship-Programm für Graphen und ermutigte sowohl Universitäten als auch die Industrie, am Ausbau des im Entstehen begriffenen Graphenmarkts mitzuwirken. Bisher flossen 5 Mrd. € in die Entwicklung von Anwendungen für Graphen – nur eine Handvoll davon gelangten zur Marktreife. Der Tennisschlägerhersteller Head entwickelte ein mit Graphen verstärktes Racket, und auch Graphenfäden für Glühlampen und Fahrradreifen sind in der Entwicklung.

Initiator einer Pilotproduktion von Graphen aus Campoona war Prof. Dusan Losic von der Fakultät für Chemieingenieurwesen an der Universität Adelaide. Die Universität wird jetzt den Skalierungsprozess weiter untersuchen und gleichzeitig die Erforschung potentieller Anwendungen fördern, zum Beispiel den Einsatz von Graphen als Membran in Umweltanwendungen, die Öl, Schwermetalle und andere Schadstoffe von Wasser trennen sollen.

Der 141 Mitglieder zählende Branchenverband, der die multinationale Elektronik- und Maschinenbaufirma Bosch und den Spielwarenhersteller LEGO zu seinen Mitgliedern zählt, hofft, dass Graphen seinen Weg aus dem Labor zu den zahlreichen kommerziellen Anwendungen finden wird. (Archer/Si.)

 

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