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Fig. 1. THGA Vice-President Prof. Ulrich Paschedag welcomed guests to the Faculty of Geo-Resources and Process Engineering at the THGA. // Bild 1. THGA-Vizepräsident Prof. Ulrich Paschedag begrüßte die Gäste im Wissenschaftsbereich Georessourcen und Verfahrenstechnik der THGA. Photo/Foto: THGA

Bergbauspuren und Nachbergbauforschung: Kolumbianischer Ingenieurnachwuchs im Revier

Rd. 9.000 km Luftlinie liegen zwischen dem kolumbianischen Medellín und Bochum in Deutschland. Über diese große Entfernung hinweg gibt es jedoch eine Gemeinsamkeit: Beide Städte sind Standorte bedeutender rohstoffwissenschaftlicher Hochschulen. Die Universidad Nacional de Colombia (UNAL) und die Technische Hochschule Georg Agricola (THGA) verbindet seit dem Jahr 2015 eine Partnerschaft. Jetzt besuchte erstmals eine 15-köpfige Studierendengruppe der UNAL die THGA und lernte dabei nicht nur die Hochschule, sondern auch das „Revier“ aus vielfältiger Perspektive kennen (Bild 1).

Kolumbien gehört zu den drei wichtigsten Lieferanten der Bundesrepublik Deutschland für Steinkohle. Während sich das Ruhrgebiet auf die Schließung der letzten Bergwerke Ende des Jahres 2018 einstellt, fördert das südamerikanische Land mehr als 85 Mio. t/a des „Grubengolds“. Auch Erdöl, Nickel und Gold werden in großem Stil abgebaut. Dementsprechend groß ist der Bedarf an Nachwuchskräften im Rohstoffingenieurwesen. In deren Ausbildung an der UNAL spielen auch die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz eine immer wichtigere Rolle, denn die kolumbianische Bergbauindustrie hat auf diesen Gebieten großen Nachholbedarf und steht national wie international in der Kritik. Darum interessierten sich die Studierenden aus Medellín, die gemeinsam mit ihrem Professor Oscar Jaime Restrepo Baena nach Bochum gekommen waren, besonders für das weltweit einzigartige Forschungszentrum Nachbergbau an der THGA und den Master-Studiengang Geoingenieurwesen und Nachbergbau. Bei einer Laborführung und in gemeinsamen Workshops mit Forscherinnen, Forschern und Studierenden der THGA tauschten sich die Nachwuchsingenieurinnen und -ingenieure von der UNAL über neueste Technologien und Verfahren zur Bewältigung von Bergbaufolgen aus.

Wie sich das Ruhr-Revier durch die Steinkohlenförderung und deren langen Abschied verändert hat, erkundeten die Kolumbianer auf zwei ausgedehnten Runden. Zunächst statteten sie dem Welterbe Zeche Zollverein und dem dortigen Ruhrmuseum einen Besuch ab und erklommen anschließend die Schurenbachhalde mit ihrem imposanten Panoramablick über das nördliche Ruhrgebiet.
(THGA/Si.)

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