Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) in Hannover fordert von der Politik einen stärkeren Einsatz für Leuchtturm-Branchen in Europa. Nötig seien mehr Förderinstrumente, welche die Innovationsfähigkeit von Schlüsselindustrien voranbringen, sagte der Vorsitzende der IG BCE, Michael Vassiliadis, beim energie- und industriepolitischen Pressegespräch Ende Februar 2017 in Haltern am See. Zentrale Wirtschaftszweige wie der Energie- und der Mobilitätssektor müssten engagierter als bislang in ihrem Strukturwandel unterstützt werden, z. B. durch einen Zukunftsfonds für Europas Leitindustrien. Der Fonds solle Unternehmen mit Investitionshilfen zur Seite stehen, die sich auf neue Geschäftsfelder in ihrer Branche ausrichten, was ein echter Beitrag zur Stärkung der heimischen Industrie und ihrer Wettbewerbsfähigkeit wäre. Derzeit seien gerade die EU-Förderprogramme eher auf die Beseitigung regionaler Unterschiede und auf Agrarthemen beschränkt.
So müssten künftig in der Energieversorgung verstärkt Hochtechnologieprojekte wie etwa künstliche Photosynthese oder Power-to-x gefördert werden, sagte Vassiliadis. Derzeit flössen Milliarden-Subventionen in die erneuerbaren Energien, deren Leistung mit dem Wetter stark schwanke und die kaum noch Innovationspotential hätten. Dass sie allein keine sichere Versorgung bieten könnten, habe nicht zuletzt der zurückliegende Januar gezeigt, als wegen Dunkelflaute Deutschlands Energiebedarf fast ausschließlich durch konventionelle Kraftwerke gedeckt werden musste. Der Strommix der Zukunft benötige deshalb revolutionäre Hochtechnologie, wenn er eine sichere Versorgung gewährleisten solle.
(IG BCE/Si.)