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Netzbetreiber stuft STEAG-Kraftwerke Bexbach und Weiher als systemrelevant ein

Eine wichtige Entscheidung über die Zukunft der von der STEAG GmbH, Essen, zur Stilllegung angemeldeten fünf Kraftwerksblöcke ist Mitte Januar 2017 gefallen. Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion GmbH hat zwei der Kraftwerksblöcke als systemrelevant eingestuft. Die im Saarland gelegenen Kraftwerke Bexbach und Weiher sind damit aufgefordert, ihre Betriebsbereitschaft aufrecht zu erhalten und bleiben am Netz. Die ebenfalls zur Stilllegung angemeldeten Kraftwerksblöcke West 1 und 2 sowie Herne 3 inNordrhein-Westfalen wurden hingegen als nicht systemrelevant eingestuft. Diese im Ruhrgebiet beheimateten Blöcke wurden bzw. werden somit gemäß Beschluss der STEAG-Geschäftsführung im März und Juni 2017 endgültig stillgelegt.

Im November vergangenen Jahres hatte die STEAG aufgrund der durch das politisch veränderte Marktumfeld sowie das anhaltend niedrige Strompreisniveau die Kraftwerksblöcke in Nordrhein-Westfalen zur endgültigen und die beiden Blöcke im Saarland zur vorläufigen Stilllegung angemeldet.

Bei einer Stilllegung der Kraftwerke Bexbach und Weiher wäre eine nicht unerhebliche Gefährdung oder Störung der Sicherheit oder Zuverlässigkeit des Elektrizitätsversorgungssystems zu erwarten, begründete Amprion die Bedeutung der beiden saarländischen Steinkohlenkraftwerke. Um das zu vermeiden, wurde die STEAG in einem offiziellen Schreiben aufgefordert, die Betriebsbereitschaft dieser beiden Kraftwerke zunächst bis Ende November 2019 aufrecht zu erhalten. Bexbach und Weiher werden im Einsatz im Redispatch benötigt, um die Netzstabilität zu sichern.

In Abstimmung mit der Bundesnetzagentur hatte Amprion in den vergangenen drei Monaten die Systemrelevanz der von der STEAG zur Stilllegung angemeldeten Kraftwerke im Rahmen einer Systemanalyse geprüft. Das Steinkohlenkraftwerk Bexbach verfügt über eine Bruttoleistung von 780 MW, das Steinkohlenkraftwerk Weiher hält eine Bruttoleistung von 724 MW bereit.

„Wir freuen uns über die positive Entscheidung für die Standorte Bexbach und Weiher, die viele unserer Kraftwerksarbeitsplätze im Saarland vorerst sichert“, sagte Joachim Rumstadt, Vorsitzender der Geschäftsführung der STEAG. „Für die drei Blöcke in NRW ist die Nachricht der Bestätigung zur Stilllegung nicht überraschend, aber dennoch für uns alle ein harter und trauriger Einschnitt in der langen Geschichte der STEAG im Ruhrgebiet.“ Der Gesamtstandort Herne bleibt weiter erhalten, denn dort betreibt die STEAG den Block Herne 4, der neben Strom auch die Fernwärmeversorgung in der Region sicherstellt.

Durch die endgültige Stilllegung der drei Kraftwerksblöcke in Nordrhein-Westfalen reduziert die STEAG ihre inländische Erzeugung aus Steinkohle um rd. 1.000 MW. Die STEAG betreibt weiterhin eine Kraftwerksleistung in Deutschland von über 5.000 MW. (STEAG, Si.)

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