Home » Archiv Kurznachrichten » Kurznachrichten 2017 » Kurznachrichten Ausgabe 02_2017 » 22.Treffen der Leiter europäischer Bergbehörden
Fig. 1. Delegates at the 22nd Meeting of the European Heads of State Mining Authorities in Bucharest. // Bild 1. Die Teilnehmer des 22. Treffens der Leiter der oberen und obersten Bergbehörden der Länder der europäischen Union in Bukarest. Photo/Foto: Freytag

22.Treffen der Leiter europäischer Bergbehörden

Auf Einladung des rumänischen Instituts für Grubensicherheit und Explosivstoffe – INSEMEX Petrosani – fand am 13. und 14. September 2016 das 22. Treffen der Leiter der oberen und obersten Bergbehörden der Länder der europäischen Union in Bukarest statt (Bild 1). Der Einladung folgten Vertreter der Berg-, Umwelt- und Sicherheitsbehörden aus Deutschland, Tschechien, Estland, Finnland, Ungarn, Polen, Nordirland, Großbritannien und der Slowakei sowie Vertreter der für Bergbau zuständigen Ministerien aus Österreich, Deutschland und Serbien.

Das Treffen war mit den Themen Grubensicherheit sowie Energie- und Rohstoffsicherheit breit aufgestellt. Wie in den Jahren zuvor gaben die Ländervertreter vor ihren Fachreferaten einen kurzen Überblick zu der aktuellen Rohstoffsituation in ihrem Land. Die Versorgung der Märkte mit Baurohstoffen ist in der Regel als gut zu bezeichnen. Die Zugänglichkeit und damit Verfügbarkeit zu hochwertigen Lagerstätten der Erze sowie energetischer Rohstoffe ist hingegen oft von Schwierigkeiten gekennzeichnet. Hier plädierten die Teilnehmer des Treffens für ein auch auf EU-Ebene stärker vorhandenes Rohstoffbewusstsein. Die Ziele einer sicheren europäischen Rohstoffversorgung werden gerade da erreicht, wo im EU-Raum nach international höchsten Standards heimische Rohstoffe gefördert werden. Die Vertreter der einzelnen Staaten präsentierten hier verschiedene Best Practice-Beispiele.

Bezüglich einer sicheren Energieversorgung bestand Einvernehmen, dass auf die in der EU vorhandenen Ressourcen an Öl, Gas sowie Braun- und Steinkohle auch in Zukunft zurückgegriffen werden muss. Dem klaren Bekenntnis zu den EU-Klimazielen stehen hier die Notwendigkeiten einer gesicherten und bezahlbaren Energieversorgung gegenüber. Der Pfad der Dekarbonisierung in der Energieversorgung wurde besonders von den Vertretern aus Osteuropa als lang und schwierig angesehen. Auf die aktuell in der deutschen Energiewende bestehenden Herausforderungen ging der Vertreter des Landes Brandenburg in seiner Präsentation ein. Fehlende Synchronisation der Erzeugung erneuerbarer Energie und des Netzausbaus, fehlende Speichermöglichkeiten und die zunehmend steigenden Energiekosten durch den Ausbau der erneuerbaren Energien wurden als Baustellen für die nächsten Jahre vorgestellt.

In der Nachmittagssitzung stand der Austausch zu Grubenunglücken im zurückliegenden Jahr auf der Agenda. Die Vertreter Österreichs, Serbiens, Großbritanniens und Nordirlands unterrichteten von speziellen Schadensereignissen und zeigten die daraus gezogenen Konsequenzen für die Betriebsaufsicht auf. Dieser sehr praxisbezogene Austausch der Bergbehörden soll fortgeführt werden.

Am zweiten Tag des Treffens wurde gemeinsam das Besucherbergwerk der Salina Veche im Ort Slănic rd. 100 km nördlich der Hauptstadt Bukarest befahren. Die Besonderheit der Salina Veche sind die außergewöhnlich groß dimensionierten Abbaukammern, die über eine Rampe in rd. 200 m Teufe erreicht werden. Mit einer Höhe von 54 m, einer horizontalen Ausdehnung der einzelnen Kammern von bis zu mehreren hundert Metern und einem Hohlraumvolumen von insgesamt 2,9 Mio. m3 zeugen die Abbaukammern von dem intensiven Salzbergbau in den Jahren 1943 bis 1970. Seit Einstellung des Gewinnungsbergbaus wird die Salina Veche als Besucherbergwerk genutzt. Neben Touristen zieht sie viele Besucher an, welche die heilende Wirkung der Grubenluft mit konstanter Temperatur und geringer Luftfeuchtigkeit suchen.

Die Konferenzteilnehmer dankten der Delegation der Slowakei für die Einladung zum 23.Treffen im Jahr 2017. Die Vertreter Österreichs boten die Organisation des 24. Treffens im Jahr 2018 an.
(Freytag/Cramer/Si.)

Online_Abonnement