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LEAG legt Revierkonzept für die Lausitz vor

Der Aufsichtsrat der Lausitz Energie Bergbau AG hat in seiner Sitzung am 30. März 2017 ein Konzept für das Lausitzer Braunkohlenrevier für die kommenden 25 bis 30 Jahre beschlossen (Bild 1). Er schafft damit nach dem Verkauf der Braunkohlensparte des Voreigentümers Vattenfall an die neuen Eigentümer EPH/PPF Investments die Voraussetzungen für Planbarkeit in der Region und für viele Einwohner der Lausitz, die von bzw. mit der Braunkohle leben.

Bild 1. Revierkonzept für das Lausitzer Braunkohlenrevier. Source/Quelle: LEAG

Dem Revierkonzept war in den vergangenen Monaten eine eingehende Prüfung verschiedener Varianten unter technischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Aspekten vorausgegangen. „Wir sind uns bewusst, dass wir mit dem Lausitzer Revierkonzept eine weitreichende Entscheidung getroffen haben. Sie betrifft unser Unternehmen und seine Mitarbeiter ebenso wie die Länder Brandenburg und Sachsen und viele Menschen in der Region Lausitz. Entsprechend verantwortungsvoll haben wir diese Entscheidung mit all ihren Konsequenzen abgewogen“, sagte Helmar Rendez, Vorstandsvorsitzender der Lausitz Energie Bergbau AG und Lausitz Energie Kraftwerke AG (LEAG), Cottbus.

Das Revierkonzept sieht keinen Kraftwerksneubau am Standort Jänschwalde und keine Inanspruchnahme des Zukunftsfelds Jänschwalde-Nord vor. „Diese Investitionen sind vor dem Hintergrund der zwischenzeitlich eingetretenen bundespolitischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen unternehmerisch nicht mehr vertretbar“, erklärte Rendez. Das Unternehmen plane, den Tagebau Jänschwalde bis voraussichtlich 2023 planmäßig zu Ende zu führen. Das Kraftwerk Jänschwalde soll dann noch für einen Zeitraum von acht bis zehn Jahren mit Kohle aus dem Süden des Reviers betrieben werden, um damit auch der Struktur- und Standortentwicklung einen längeren Planungshorizont zu geben. Die LEAG beabsichtigt zudem, die Ausbildung am Standort Jänschwalde aufrecht zu erhalten.

In Nochten soll anschließend an das Abbaugebiet 1 das Sonderfeld Mühlrose als Teil des Abbaugebiets 2 mit einer Kohlereserve von rd. 150 Mio. t gewonnen werden, um langfristig eine bedarfsgerechte Versorgung des Kraftwerks Boxberg zu sichern. Für die Gewinnung des Sonderfelds Mühlrose wird die Umsiedlung von etwa 200 Einwohnern des Trebendorfer Ortsteils notwendig, mit denen das Unternehmen zeitnah Gespräche aufnehmen wird.

Die LEAG sieht weiterhin die energiewirtschaftliche Notwendigkeit zur Kohlegewinnung des Teilabschnitts II in Welzow-Süd. Anders als beim Tagebau Nochten ist eine Investitionsentscheidung für den Teilabschnitt II des Tagebaus Welzow-Süd aus Sicht der Tagebauführung jetzt jedoch noch nicht zwingend notwendig. Diese muss bis spätestens 2020 getroffen werden. Bis dahin, so die Erwartung des Unternehmens, werde besser zu erkennen sein, wie sich der Atomausstieg auf die Versorgungssituation und den Strompreis auswirkt und wie sich energiepolitische Entscheidungen der künftigen Bundesregierung auf die Energieerzeugung aus Braunkohle auswirken.

Mit ihrem neuen Lausitzer Revierkonzept erklärte die LEAG darüber hinaus, dass sie keine Planungen zum Aufschluss der Tagebaue Bagenz-Ost und Spremberg-Ost aufnehmen wird. Der Tagebau Reichwalde wird entsprechend der genehmigten Planungen weitergeführt.

Das Lausitzer Revierkonzept hat keine direkten Auswirkungen auf die Beschäftigtenzahl bei der LEAG. Der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis Ende 2020, den der Eigentümer im vergangenen Jahr erklärt hatte, und die tariflichen Einigungen dazu haben Bestand. (LEAG, Si.)

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