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Fig. 1. Aubrac cattle in Fürstenhausen. // Bild 1. Aubrac-Rinder in Fürstenhausen. Source/Quelle: RAG MI

Neue Form der Landschaftspflege gestartet – Aubrac-Rinderherde in Fürstenhausen eingetroffen

Die Landschaftsagentur Plus GmbH, Datteln, hat im Auftrag der RAG Aktiengesellschaft, Essen, und der RAG Montan Immobilien GmbH, Essen, ihr erstes Beweidungsprojekt im Saarland umgesetzt. Die Ansiedlung einer Aubrac-Herde (Bild 1) steht im Zusammenhang mit den Sanierungen des ehemaligen Saarland-Raffineriegeländes in Völklingen und der Halde Lydia in Quierschied. Um die dortigen Eingriffe in Natur und Landschaft auszugleichen, wurde diese Fläche in Völklingen-Fürstenhausen einer naturnahen Bewirtschaftung zugeführt.

Gestern konnten sich Reinhold Jost, Minister für Umwelt und Verbraucherschutz des Saarlands, und Christiane Blatt, Oberbürgermeisterin von Völklingen, ein Bild vor Ort machen.

„Für die Sanierungen mussten wir u. a. der Heidelerche ein neues Biotop schaffen“, erläuterte Rudolf Krumm, Prokurist der RAG Montan Immobilien. Hierzu wurde das benachbarte Areal auf einer Fläche von 13 ha vorbereitet. Gerade die Heidelerche, ein Bodenbrüter, bevorzugt eine halboffene, strukturierte Landschaft in sonniger Lage mit teilweise Sing- und Beobachtungswarten. Waldrandnähe und lückige Vegetation, dazu trockensandige und vegetationsfreie Offenflächen sind weitere Voraussetzungen.

„Um die Fläche nachhaltig offen zu gestalten, haben wir uns für das Beweidungsprojekt entschieden, denn Beweidung ist nachhaltiger als mähen“, erklärte Martin Strauß, Geschäftsführer der Landschaftsagentur Plus. Diese dauerhafte Pflege erfolgt nun durch die extensive Beweidung mit Aubrac-Rindern. Für Strauß nicht die erste Maßnahme dieser Art. „Wir sind bereits in Nordrhein-Westfalen sehr erfolgreich mit dieser Art der Landschaftspflege.“ Die Tiere in Fürstenhausen stammen aus der Lippeaue bei Datteln, wo sie schon seit mehreren Jahren von der Landschaftsagentur Plus zur Offenhaltung der Aue genutzt werden. Die Aubrac-Herde besteht aus einem Zuchtbullen, zwei Mutterkühen mit je einem Kalb und zwei Jungtieren. „Eine Erweiterung der Beweidungsflächen um 8 ha und der Aufbau der Herde ist für die nächsten Jahre geplant“, informierte Strauß.

Durch die Rinderherde werden in Völklingen-Fürstenhausen nun die landwirtschaftlich genutzten Flächen ökologisch aufgewertet. Die Planung der Maßnahmen erfolgte in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden, dem ortsansässigen erfahrenen Landwirt Frank Bessoth und der Landschaftsagentur Plus.

Bei den Aubrac-Rindern handelt es sich um eine alte robuste Rasse aus Frankreich, die sich durch ihre Widerstandsfähigkeit, Genügsamkeit und Langlebigkeit auszeichnet. Durch ihre Färbung und Augenflecken erinnern sie an ihren Vorfahren, den Auerochsen. (RAG MI /Si.)

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