Der Ausbau der Speichertechnologien ist ein wesentlicher Baustein für das Gelingen der Energiewende. Anfang Januar 2015 konnte Dr. Wolfgang Benesch, Leiter Forschung und Entwicklung (F & E) der STEAG GmbH, ein neues Forschungsprojekt unter Beteiligung der STEAG vorstellen: Gemeinsam mit internationalen Partnern wird das Entwicklungsteam am STEAG Kraftwerk Lünen zusammenarbeiten, um die Power-to-Liquid-Technologie weiter zu entwickeln. Dazu sollen Kohlendioxid-Emissionen aus dem Steinkohlenkraftwerk in Kraftstoff umgewandelt werden. Das Projekt wird mit einem Zuschuss in Höhe von 11 Mio. € aus dem EU-Forschungsprogramm „Horizon 2020“ gefördert.
Die Projektpartner sind Carbon Recycling International (CRI), Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe, Hydrogenics und I-DEALS sowie mehrere Universitäten und Forschungseinrichtungen aus Europa. Der Partner CRI steuert eine wichtige Komponente bei: An seiner Produktionsstätte Grindavik in Island produziert CRI bereits Methanol auf Basis erneuerbarer Energien. Die Technik wandelt dabei mit Hilfe von Strom CO2 zu Methanol um. Methanol ist weit verbreitet in Benzinmischungen und wird für die Biodieselproduktion und Herstellung von chemischen Derivaten verwendet.
F&E-Leiter Dr. Wolfgang Benesch verdeutlichte in seinem Statement, dass dieses Projekt ein weiterer Baustein in der Entwicklung marktfähiger Speichertechnologien bei der STEAG GmbH sei. Bereits Anfang 2014 feierte ein anderes Speicherprojekt seinen Markteintritt: Einer der bundesweit ersten Lithium-Ionen-Batteriespeicher, kurz LESSY, erhielt die Zulassung für die Netzstabilisierung durch den Übertragungsnetzbetreiber. Die STEAG GmbH bietet den LESSY-Speicher nun am Markt für Primärregelleistung zur Stabilisierung des Stromnetzes an. Der Großbatteriespeicher ist bisher dafür ausgelegt, innerhalb von wenigen Sekunden eine Leistung von 1 MW zu speichern bzw. abzugeben.
Neben der Speicherung von Strom durch Batterien (Power-to-Electricity) und der Umwandlung in Kraftstoff (Power-to-Fuel) ist das Essener Unternehmen auch in weiteren Entwicklungsfeldern der Zukunft engagiert. Dazu gehören Forschungsprojekte im Bereich Power-to-Gas und Power-to-Chemicals. Wie Benesch erläuterte, sei es für einen integrativen Energieerzeuger wie die STEAG GmbH wichtig, Speichermöglichkeiten technologieoffen zu erforschen und zu entwickeln. Daher sei diesem Bereich der Unternehmensaktivitäten der Arbeitstitel „Power-to-X“ verliehen worden. (STEAG GmbH/Si)