Die Untertage-Kupfermine Cerattepe des türkischen Bergbauunternehmens Eti Bakır A. Ş., ein Unternehmen der Cengiz Holding, befindet sich in sehr gebirgigem Gelände, ca. 3,5 km südwestlich der Stadt Artvin in der Schwarzmeerregion im Nordosten der Türkei. Das abgebaute Kupfererz wird mit einer 4,5 km langen Seilbahn zum Fluss transportiert. Dabei werden mehr als 1.500 m Höhenunterschied überwunden.
Das Portal des Kupferabbaus Cerattepe befindet sich auf ungefähr 1.700 m NN. Von dort wird das Erz per Seilbahn über 4,5 km steiles, bewaldetes Gelände ins Tal transportiert. An der steilsten Stelle beträgt die Neigung mehr als 43°. Ebenso kann die Seilbahn dazu genutzt werden, Material zur Hinterfüllung vom Tal hinauf zum Bergwerkseingang zu transportieren.
Das System besteht aus einem umlaufenden Stahlseil, an dem die 51 Materialkübel (Bild 1) mittels Klemme befestigt sind. Diese Seilschleife wird über Seilscheiben in der Beladestation angetrieben und über eine Umkehrseilscheibe in der Entladestation im Tal abgespannt. In den Stationen wird die kuppelbare Klemme der Materialkübel über einen Mechanismus geöffnet und der Materialkübel verlangsamt. So können sie in den Stationen für Belade- und Entladevorgänge gestoppt werden, ohne dass sich dazu die Materialkübel auf der Strecke langsamer fortbewegen müssen. Beim Verlassen der Station werden sie wieder an das Seil angekuppelt.
Die Seilbahn Cerattepe ermöglicht außerdem eine Kombination von Material- und Personentransport. Neben den Materialkübeln für den Erztransport sind auch einige Personenkabinen (Bild 2) vorgesehen. In ihnen können die Bergleute einfach und sicher zu ihrem Arbeitsplatz gelangen. Eine Fahrt einer solchen Kabine dauert in etwa 20 min. In den Stationen gibt es zwei unterschiedliche Führungen: eine für die Materialkübel und eine für die Personenkabinen, sodass der Materialfluss von der Personenbeförderung getrennt werden kann.
Um eine Verschmutzung des Umfelds zu vermeiden, wurden die Kübel mit Deckeln ausgestattet. Ein Verlust von Material auf der Strecke wird so verhindert. In der Entladestation werden sie über einen Mechanismus automatisch geöffnet und der Kübel wird gewendet, sodass das Material in eine Schurre fällt. Anschließend wird er wieder zurückgekippt.
Die Anlage funktioniert vollautomatisch. Die Betriebskosten können so optimiert werden. Ebenso befinden sich fast keine beweglichen Teile auf der Strecke. Alle Materialkübel und Kabinen passieren regelmäßig die Station, wo sie einfach geprüft und gewartet werden können.
Die Seilbahn benötigt für die gesamte Strecke und den Höhenunterschied von 1.500 m lediglich elf Stützen. Der Platzbedarf am Boden wird so auf ein Minimum reduziert. Da das System vom Boden abgehoben ist, stellt die Seilbahn auch keine unüberwindbare Barriere für Mensch und Tier da.
Im Dezember 2017 nahm die Seilbahn den Betrieb auf und transportiert seither 60 t/h Kupfererz ins Tal.
Weitere Informationen:
Doppelmayr Transport Technology GmbH
www.doppelmayr-mts.com