Bild 1. Steinkohlenkraftwerksblock Herne 4 der STEAG. Foto: STEAG

STEAG sorgt für sichere Energie

Die STEAG GmbH, Essen, reagiert auf die angespannte Lage auf den Energiemärkten und stellt die geplante Umrüstung des Steinkohlenkraftwerksblocks Herne 4 (Bild 1) auf Erdgasbefeuerung voraussichtlich bis Frühjahr 2023 zurück. Bis dahin wird die Anlage am Netz bleiben und damit insbesondere über den Winter 2022/23 hinaus einen Beitrag zur Gewährleistung von Preisstabilität und Versorgungssicherheit leisten.

Die STEAG hat die geplante kurzzeitige Laufzeitverlängerung für den Kraftwerksblock Herne 4 sowie den Verzicht auf eine vorzeitige Stilllegung der Kraftwerke in Bergkamen und Völklingen-Fenne bereits dem Übertragungsnetzbetreiber Amprion und der Bundesnetzagentur (BNetzA) angezeigt. Auch die Information an die Transparenzstelle der Strombörse EEX ist erfolgt.

„Versorgungssicherheit und Preisstabilität sind zwei integrale Eckpfeiler des energiewirtschaftlichen Zieldreiecks. Indem wir unseren Block Herne 4 bis ins Frühjahr 2023 hinein in Betrieb halten, leistet STEAG einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der bereits in diesem Winter sehr unbeständigen Lage an den Energiemärkten, die nun, nach den unvorhersehbaren weltpolitischen Geschehnissen der letzten Tage noch unberechenbarer geworden ist“, sagt Andreas Reichel, Vorsitzender der STEAG-Geschäftsführung, unter dem Eindruck des russischen Überfalls auf die Ukraine.

Die Entscheidung der STEAG erfolgt im Wissen, dass das Angebot an regelbarer Energie im kommenden Winter 2022/23 weiter abnehmen wird, weil dann die letzten Kernkraftwerke in Deutschland abgeschaltet werden sollen. Darüber hinaus verzichtet die STEAG auf eine Stilllegung der Anlagen in Bergkamen und Völklingen bereits im Sommer. Alle drei Blöcke werden bis Ende Oktober 2022 am Netz bleiben.

Diese von übergeordneten Marktbedingungen und den unvorhersehbaren weltpolitischen Entwicklungen geleitete Entscheidung bedeutet nicht, dass die angekündigte Umrüstung des Kraftwerksblocks Herne 4 zurückgenommen wird. „Es bleibt dabei: Herne 4 wird zu einem erdgasbefeuerten Heizkessel umgerüstet, der künftig die Besicherung der Fernwärmeversorgung für das derzeit kurz vor der Fertigstellung stehende, hocheffiziente Gas-und Dampfturbinenkraftwerk am selben Standort übernehmen wird“, stellt Ralf Schiele klar, der in der STEAG-Geschäftsführung die Bereiche Markt und Technik verantwortet. Lediglich der Zeitpunkt der Umrüstung verschiebe sich.

Sollte die Bundesregierung aufgrund des Ukrainekriegs und dessen mittelbaren Auswirkungen auf die deutsche Energieversorgung eine Verschiebung eigentlich bereits feststehender Stilllegungstermine von Steinkohlenkraftwerken in Erwägung ziehen, wird die STEAG prüfen, inwieweit eine solche Laufzeitverlängerung technisch und personalwirtschaftlich möglich ist. „Aktuell ist dies jedoch nicht mehr als eine theoretische Option, wir haben dazu bisher keine Gespräche mit der Bundes-regierung geführt“, stellt Reichel fest.

Für die nahe Zukunft setzt die STEAG weiterhin auf den Energieträger Erdgas als Brückentechnologie sowie langfristig auf Wasserstoff. „Sowohl an der Ruhr als auch an der Saar entwickeln wir an den Kraftwerksstandorten Duisburg-Walsum und Völklingen-Fenne Wasserstoff-Projekte, die einen Beitrag zur Dekarbonisierung insbesondere der Stahlindustrie leisten werden“, so Reichel. Das demnächst in Betrieb gehende GuD-Kraftwerk in Herne steht sinnbildlich für diese Strategie: Schon heute kann es bis zu 15 % Wasserstoff mitverbrennen. Für die Zukunft besteht nach einem erfolgreichen Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland und Europa die Option, es so zu ertüchtigen, dass es komplett auf den emissionsfreien Energieträger umgestellt werden kann. (STEAG/Si.)

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