Wie lässt sich die Welt dauerhaft mit Energie versorgen? Und wie gelingt in Zukunft ein nachhaltiger Umgang mit Rohstoffen? Darüber tauschen sich Experten regelmäßig auf der Tagung „Bergbau, Energie und Rohstoffe“ des Deutschen Markscheider-Vereins (DMV) aus. In diesem Jahr fand das Treffen an der Montanuniversität im österreichischen Leoben statt. Auch Fachleute der Technischen Hochschule Georg Agricola (THGA), Bochum, nutzten das Forum zum gegenseitigen Austausch. Stefan Schnell, Absolvent des berufsbegleitenden Master-Studiengangs „Geoingenieurwesen und Nachbergbau“ der THGA, wurde für sein innovatives Monitoringsystem „Mineberry“ mit dem Oskar Niemczyk-Preis ausgezeichnet (Bild 1). Im Jahr 2019 kommt die Tagung erstmals an die THGA nach Bochum.
Das Konzept von Stefan Schnell konnte die Fachjury überzeugen: Der 37- Jährige entwickelte für seine Masterarbeit ein Überwachungssystem, mit dem Tagesöffnungen des Altbergbaus kontrolliert werden können. Vor allem im südlichen Ruhrgebiet sind solche, teils jahrhundertealte Öffnungen des oberflächennahen Bergbaus zu finden. Stefan Schnells Arbeitgeber, die RAG Aktiengesellschaft, überwacht hier rd. 4.000 alte Schächte. Jährlich werden etwa 20 von ihnen saniert. „Der große Umfang an Hinterlassenschaften lässt eine sofortige Generalüberholung aller Objekte nicht zu, sodass übergangsweise Überwachungstechniken nötig werden“, erklärt Stefan Schnell seine Idee, die er gemeinsam mit Elektroingenieuren der THGA entwickelt hat. Die Sensoren seines Mineberry erkennen kleinste Veränderungen oder Bodenbewegungen an der Oberfläche. „Sollte etwas absacken, erhält der verantwortliche Techniker sofort ein Live-Bild auf sein Handy. Angetrieben wird alles von umweltfreundlichen Solarzellen.“ Der Leitfaden in Stefan Schnells Masterarbeit soll künftig als Grundlage bei der Umsetzung solcher Überwachungssysteme dienen. (THGA/Si.)