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Fig. 1. Prof. Elisabeth Clausen during her opening speech. // Bild 1. Prof. Elisabeth Clausen während ihrer Eröffnungsrede. Photo/Foto: RWTH

Erste Internationale Konferenz zu High Performance Mining: Erfolgsfaktoren und Best Practices im internationalen Bergbau

Vom 4. bis zum 5. Dezember 2018 trafen sich Experten aus Industrie, Wissenschaft und Verbänden im Aachener SuperC auf dem Gelände der RWTH, um einen internationalen Dialog über Erfolgsfaktoren für Hochleistungsbergbau aufzunehmen. Die Konferenz wurde vom Institute for Advanced Mining Technologies (AMT) der RWTH Aachen organisiert und vom VDMA Mining als Co-Organisator unterstützt.

Es war die erste Veranstaltung zum Thema International High Performance Mining in Aachen. Insgesamt waren 175 Teilnehmer inkl. 21 Sprecher und 16 Aussteller aus 22 Ländern registriert, was deutlich zeigt, dass mit der Veranstaltung ein internationaler Nerv getroffen wurde. Im Fokus stand der Austausch zwischen der Zulieferindustrie und internationalen Bergbauunternehmen sowie zwischen Forschung und Praxis. Gerade Bergbauunternehmen schätzten die nicht-kommerzielle Absicht der Konferenz, einen sachlichen Austausch zu fördern.

Die insgesamt 15 Vorträge beleuchteten unterschiedliche Aspekte des modernen Hochleistungsbergbaus entlang der zwei Dimensionen Faktor Mensch und Einsatz von Technologie. Die Bedeutung der Zusammenschau beider Dimensionen betonte Prof. Elisabeth Clausen bereits in ihrer Eröffnungsrede (Bild 1).

Es war das Anliegen der Veranstalter, das Thema Produktivität im Bergbau umfassend zu beleuchten. Wie gelingt es, in Nordskandinavien die produktivste Nickelmine zu etablieren, und das, obwohl die Nickelgehalte zu den niedrigsten weltweit gehören? Wie ist es möglich, die Produktionsmenge in einem Bergwerk zu vervierfachen, ohne eine Maschine zusätzlich in Betrieb zu nehmen? Wie gelingt es, eine laufende Mine auf ein neues, kontinuierliches System umzustellen? Warum wirken sich Vorstände mit höherem Frauenanteil so positiv auf die Produktivität und die Bilanz von Unternehmen aus? Diese und viele andere Fragen wurden von den internationalen Sprechern erörtert und beantwortet.

Das zukünftige Ziel im Bergbau ist ganz eindeutig, zum einen die Produktivität zu verbessern und zum anderen gleichzeitig den Bergbau insgesamt zu verändern, damit er effizienter und umweltfreundlicher und zugleich ein attraktiverer Arbeitgeber wird, der auch Frauen oder die Generation Y anspricht. Dafür spielen eben nicht nur digitalisierte Arbeitsräume eine Rolle, wo Bergwerksmaschinen von teilweise weit entfernten Kontrollzentren gesteuert werden, sondern auch, wie Bergbauunternehmen das Thema Nachhaltigkeit behandeln, wie sie Nachwuchstalente fördern und wie sie das Thema „Diversity & Inclusion“ behandeln.

Um die technische Dimension der Produktivität zu bedienen, sind deutsche Zulieferfirmen gut aufgestellt. Wie gefragt sie bei internationalen Transformationsprojekten sind, hat der Vortrag des Bergbaugiganten VALE gezeigt. Beim größten Investitionsprojekt in Brasilien waren drei führende deutsche Unternehmen beteiligt und haben eine entscheidende Rolle beim Erfolg des Projekts gespielt.

Insbesondere vor dem Hintergrund des Kohleausstiegs in Deutschland lässt dies den VDMA und andere der Zukunft hoffnungsvoll entgegenblicken, was die deutsche Zulieferindustrie betrifft. Diese ist schon heute mit einem Exportanteil von über 90 % gut aufgestellt, muss sich jedoch zukünftig noch stärker auf das internationale Exportgeschäft fokussieren. (Aarti Mona Sörensen (RWTH)/Si.)

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