Fig. 1. // Bild 1. Werner Trümpelmann.

In Memoriam Werner Trümpelmann

Vor 125 Jahren wurde Werner Trümpelmann (Bild 1) am 17. Oktober 1892 als Sohn des Fabrikdirektors Otto Trümpelmann in Düsseldorf geboren. Nach Erhalt des Abiturs im Jahr 1911 wurde er als Bergbaubeflissener an der Zeche Zollverein, Bergrevier Ost-Essen, aufgenommen. Ab dem Jahr 1912 studierte er an den Hochschulen in Tübingen und Aachen u. a. Geologie, Mineralogie, Bergbauwesen, Bergrecht und Hüttenwesen. Im 1. Weltkrieg wurde er in französischen und belgischen Grubengesellschaften eingesetzt. Im Jahr 1918 beendete Trümpelmann sein Studium an der Technischen Hochschule Aachen. Am 15. August 1919 wurde er durch das Preußische Oberbergamt zum Bergreferendar ernannt und am 15. Oktober 1920 an der philosophischen Fakultät der Universität Bonn zum Dr. phil. promoviert. Als Bergassessor leitete er von 1921 bis 1924 die Wasserwirtschaftsstelle der Westfälischen Berggewerkschaftskasse (WBK) in Bochum. Diese neu eingerichtete Institution sollte Fragestellungen zur Wasserführung des Steinkohlen- und Deckgebirges sowie der Beschaffung von Nutzwasser für die Bergwerke beantworten. In dieser kurzen Periode publizierte Trümpelmann aufgrund seiner gesammelten Erfahrungen maßgebliche Veröffentlichungen zu diesem Thema. Hierbei beschäftigte er sich sowohl mit der für den Bergbau bedeutenden, jedoch zu dieser Zeit noch wenig betrachteten Wasserführung der Kreidedeckschichten sowie mit der Ausbildung von Absenkungstrichtern (Bild 2) durch die Förderung von Grubenwasser. Nach Auflösung der Wasserwirtschaftsstelle im Jahr 1924 ließ er sich beim Oberbergamt beurlauben und übernahm die Leitung der Betriebsdirektion 1 beim Eschweiler Bergwerksverein in Kohlscheid. Zwecks Fortsetzung dieser Tätigkeit ließ sich Trümpelmann im Jahr 1925 aus dem Staatsdienst entlassen.

Fig. 2. Depression cone in the Ruhr area. // Bild 2. Absenkungstrichter im Ruhrgebiet. Source/Quelle: Trümpelmann: Die Wasserführung des Weißen Mergels im Ruhrbezirk

Neben seiner leitenden Tätigkeit entwickelte er außerdem zusammen mit Hermann Krehl Neuerungen für den Bergeversatz mittels Pressluft und meldete hierzu für den Eschweiler Bergwerksverein im Jahr 1929 zwei Patente an.

Am 23. Juni 1935 verstarb Trümpelmann mit nur 41 Jahren in Gundelsheim am Neckar und wurde von seiner Familie in seiner Geburtsstadt Düsseldorf zu Grabe getragen. In seiner kurzen Lebens- und Schaffensperiode an der Wasserwirtschaftsstelle hat sich Trümpelmann um die Bergmännische Wasserwirtschaft verdient gemacht und kann mit Recht zu den Pionieren dieses Fachgebiets gezählt werden. (Wilhelm G. Coldewey, Melanie Schwermann, Iris Hollenbeck, Münster)

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