Australien
Nach dem Durchschreiten der Talsohle zeigt sich der australische Bergbau wieder optimistischer. Ganz im Zeichen eines neuen Optimismus öffnet die größte Bergbaumesse der Region Ende August in Sydney wieder ihre Tore. Dieses Jahr werden 27 Firmen an einem deutschen Gemeinschaftsstand vertreten sein, beinahe so viele wie im Rekordjahr 2015. Das Kompetenzzentrum Australien plant – nachfrageabhängig – eine Reihe von Veranstaltungen, während und nach der Messe, wie z. B. ein Besuch des Newcastle Instituts of Energy and Resources sowie eine Veranstaltung zum Thema Bergbau 4.0 und Sensorik.
Das Kompetenzzentrum Bergbau und Rohstoffe der AHK Australien hat an der diesjährigen Australian Oil & Gas Conference and Exhibition (AOG) teilgenommen, die im Februar in Perth stattfand. Im Vergleich zum letzten Jahr spiegelte sich die verlangsamte wirtschaftliche Entwicklung in der Öl- und Gasbranche in einer verringerten Teilnehmer- und Ausstellerzahl wider. Dennoch fanden sich insgesamt mehr als 11.000 Besucher und 480 Aussteller aus 20 Ländern im Perth Convention and Exhibition Centre ein, was die Signifikanz der Veranstaltung für die Region unterstreicht. Das interessanteste Novum im Vergleich zu den Vorjahren war ein „Collaboration Forum“, in dem Zulieferer und Betreiber ihre neuesten technologischen Ansätze und Entwicklungen vorstellen konnten.
Brasilien
Brasiliens Eisenerzproduktion wird in den kommenden Jahren dank des Großprojekts S11D zunehmen. Eigentümer Vale kürzt jedoch die Investitionen für neue Projekte. Die Ausfuhren von Bergbauprodukten gingen im Jahr 2016 zurück, allerdings nicht mehr so stark wie noch im Vorjahr. Die Importe von Bergbauausrüstung litten unter den verhaltenen Investitionen der Bergbauunternehmen.
Mittelfristig bietet Brasiliens großer Rohstoffreichtum interessante Chancen. Um einen besseren Überblick über den brasilianischen Bergbau zu ermöglichen, hat das Kompetenzzentrum Bergbau und Rohstoffe der AHK São Paulo eine interaktive Karte des brasilianischen Bergbaus entwickelt, welche auf einem Ranking der 200 größten Bergwerke des Landes der Zeitschrift „Minérios & Minerales“ von 2015 basiert. Die Datenbank zeigt auf, welcher Rohstoffe wo abgebaut wird und enthält detaillierte Informationen zu jedem Bergwerk. Die Erläuterungen stehen auf Deutsch, Englisch und Portugiesisch zur Verfügung. Zudem können die Daten mittels Google Earth visualisiert werden. Die Karte ist kostenlos über den folgenden Link zum Download verfügbar: http://www.ahkbrasilien.com.br/bergbau/interaktive-karte-bergwerke-brasiliens/
Die AHK São Paulo organisiert im Rahmen der Messe „Exposibram“ in Belo Horizonte einen deutschen Gemeinschaftsstand. Die Aussteller des Gemeinschaftsstands sind: Feluwa Pumpen, GEA Westfalia, Herrenknecht, Putzmeister sowie Zeppelin. Das Kompetenzzentrum Bergbau und Rohstoffe der AHK São Paulo wird zudem mit einem eigenen Stand (Stand C21) auf der Messe vertreten sein.
Die Exposibram ist die wichtigste Bergbaumesse Brasiliens. Parallel zur Messe findet ein Kongress statt, der die Geschäftschancen im Sektor eruiert, aber auch branchenspezifische politische und sozioökonomische Themen anspricht und traditionell eine hohe politische Aufmerksamkeit erhält.
Chile
Chiles staatliches Bergbauunternehmen Codelco steckt in einer Krise und kann bei Investitionen nicht mit der privaten Konkurrenz mithalten. Sein immenses Projektportfolio und die zukünftig stärkere Öffnung für den Privatsektor machen Codelco dennoch attraktiv für ausländische Zulieferer. Eine neue Initiative soll deutsche High-Tech-Kompetenz mit dem chilenischen Bergbau zusammenbringen.
Unter dem Titel „On the Way to Industry 4.0“ organisiert das Kompetenzzentrum Bergbau und Rohstoffe der AHK Chile in Zusammenarbeit mit EY eine Vortragsreihe mit dem Fokus auf Innovation und Technologie in Santiago de Chile zu Themen mit hoher Relevanz für den chilenischen Bergbau, wie Big Data oder Sensorik. Eine daran anknüpfende „Inspiration Tour“ nach Deutschland im September 2017 soll die im Rahmen der Vortragsreihe präsentieren Strategien zur Bewältigung der Herausforderungen der vierten industriellen Revolution greifbar machen.
Kanada
Das Kompetenzzentrum für Bergbau und Rohstoffe an der AHK Kanada unterstützte die Organisation des zweiten deutschen Pavillons auf der PDAC 2017, der weltweit führenden Messe für die Explorationsbranche mit mehr als 22.000 Besuchern, und veranstaltete parallel dazu gemeinsam mit der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) und dem Helmholtz Institut für Ressurcentechnologie Freiberg (HIF) und mit Unterstützung des Fachverbands Auslandsbergbau (FAB) einen ganztägigen German Day zum Thema „Future of Mining“. Der German Day gab deutschen Unternehmen die Gelegenheit, innovative Technologien im Bereich der Exploration vorzustellen. In einem Lunch Panel wurden, in Zusammenarbeit mit McKinsey und Siemens, Fragen zur Zukunft des Sektors diskutiert, gefolgt von zwei Seminaren zu „Productivity“ und „Digital Innovation“.
Vom 3. bis 7. April 2017 veranstaltete das Kompetenzzentrum die nun dritte Delegationsreise nach Saskatoon, Saskatchewan. Die Reise bot deutschen Unternehmen neben dem Besuch des eintägigen Mining Supply Chain Forums, welches über die Einkaufsprozesse der Bergbaubetreiber der Provinz informiert, auch die Teilnahme am deutschen Pavillon in der Trade Show sowie ein intensives Business-to-Business Programm. Organisiert vom Kompetenzzentrum Kanada und dem Wirtschaftsministerium in Saskatchewan trafen die Delegationsteilnehmer im kleinen Kreis mit Projektbetreibern im Bereich Kalisalz und Uranbergbau der Provinz zusammen und erhielten Gelegenheit zum Einzelgespräch mit Vertretern aus dem Bereich „Operations“. Abgerundet wurde das Programm durch einen exklusiven Abendempfang mit lokalen Industrievertretern und der Besichtigung eines Bergwerks unter Tage.
Das Kompetenzzentrum Kanada veranstaltet gemeinsam mit ISSA Mining und der Laurentian University in Sudbury einen ersten Experten-Workshop zum Thema „Vision Zero: Herausforderungen und neue Entwicklungen im Arbeits- und Gesundheitsschutz des Bergbaus“, der vom 28. bis 29. Juni 2017 in Sudbury stattfindet. Eingeladen sind Anbieter von Bergbaulösungen im Bereich Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie Prävention. In mehreren Workshops werden innovative Produkte und Lösungen aus beiden Ländern vorgestellt und diskutiert. Ziel der Veranstaltung ist es, Erfahrungen und Best-Practices auszutauschen, einen Überblick über den State of the Art in beiden Ländern zu erhalten und Bereiche mit Potential zur intensiveren Kooperation zu identifizieren.
Peru
Das Kompetenzzentrum für Bergbau und Rohstoffe der AHK Peru wird vom 18.-22.September 2017 auf der wichtigsten Bergbaumesse in Peru mit einem Infopoint und einem Fachworkshop zu Prozessoptimierung auftreten. Die EXTEMIN findet zum 33.Mal statt und wird vom Instituto de Ingenieros de Minas del Perú organisiert.Am deutschen Pavillon nehmen 22 deutsche Unternehmen teil. Insgesamt werden ca.40 deutsche Anbieter über Stände und Vertreter an der Messe teilnehmen.
Südliches Afrika
Die jährliche Mining Indaba fand in diesem Jahr vom 6. bis 9. Februar in Kapstadt/Südafrika statt. Die „Investing in African Mining Indaba“ ist die weltgrößte Bergbau-Investorenkonferenz und das bedeutendste Bergbau-Event Afrikas. Vertreter des AHK Kompetenzzentrums für Bergbau und Rohstoffe der AHK Südliches Afrika besuchten die Indaba und nutzten die Veranstaltung nicht nur als Netzwerk-Plattform, sondern auch, um Marktinformationen zu sammeln und aktuelle Entwicklungen und Trends der Branche zu beoachten.
Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) führt die Afrika-Verein-Veranstaltungs-GmbH eine Markterkungungsreise vom 19. bis 23. Juni 2017 nach Jaunde und Duala in Kamerun zum Thema Bergbau und Rohstoffe für Unternehmen mit Sitz in Deutschland durch.
DERA
Die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) veröffentlicht seit Januar 2017 einen „ Chart des Monats“ zu rohstoffwirtschaftlichen Themen (Bild 1). Neben wichtigen aktuellen Themen auf den Rohstoffmärkten – im April zur Preiserwartung bei mineralischen Rohstoffen – werden auch Studienergebnisse in den jeweiligen Charts aufgegriffen. Die Graphiken in den Charts stehen Verbänden und Medien zur Nutzung und zur Einbindung in eigene Publikationen zur Verfügung.
BDI
Das Europäische Parlament hat am 16. März 2017 der Verordnung zu Konfliktrohstoffen zugestimmt. Damit werden Sorgfaltspflichten beim Bezug von Rohstoffen nun EU-weit umgesetzt. Die Verordnung sieht für den Downstream-Bereich – ab der Schmelze bis zum Endprodukthersteller – eine freiwillige Regelung vor.
Die Veränderung des Rohstoffbedarfs durch Digitalisierung und Energiewende bringt große Chancen für rohstoffreiche Länder mit sich. BDI und GIZ haben in einer gemeinsamen Veranstaltung am 18. Januar 2017 erörtert, wie Entwicklungsländer vom veränderten Bedarf profitieren können. Anlass war die Eröffnung der CONNEX Support Unit in Berlin. (GMN/Si.)