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Fig. 1. The Board of Executives of the RAG-Stiftung: Jürgen Rupp, Bernd Tönjes (Chairman), Bärbel Bergerhoff-Wodopia (from left to right). // Bild 1. Der Vorstand der RAG-Stiftung (v. l. n. r.): Jürgen Rupp, Bernd Tönjes (Vorsitzender) und Bärbel Bergerhoff-Wodopia. Photo/Foto: Nico Kleemann

RAG-Stiftung beweist Robustheit und Resilienz in herausfordernden Zeiten

Das weiterhin durch die Folgen der Corona-Pandemie und zusätzlich durch den Krieg in der Ukraine geprägte Jahr 2022 ist für die RAG-Stiftung, Essen, trotz aller Herausforderungen gut verlaufen. Der Vorstand der RAG-Stiftung (Bild 1) stellte am 6. Juni 2023 im Rahmen des Presse-Jahresgesprächs der Stiftung auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein in Essen die Zahlen des Geschäftsjahres 2022 vor und gab einen Ausblick auf das laufende Jahr. Die Einnahmen der Stiftung konnten auf stabilem Niveau gehalten werden. Die Zahlungen für Ewigkeitsaufgaben sanken erneut.

„Die schwerwiegenden Auswirkungen des Konflikts in der Ukraine bekommen wir alle zu spüren. Die RAG-Stiftung macht da keine Ausnahme“, machte Bernd Tönjes, Vorstandsvorsitzender der RAG-Stiftung, zu Beginn des Presse-Jahresgesprächs deutlich. „Die gute Nachricht ist: Unter diesen schwierigen Vorzeichen hat die Stiftung einmal mehr Robustheit und Resilienz bewiesen. Das Jahr 2022 war für die RAG-Stiftung ein finanziell zufriedenstellendes, ein gutes Jahr. Dies sagen zu können, ist angesichts der schwierigen Gesamtsituation alles andere als selbstverständlich.“

Der Jahreserfolg der RAG-Stiftung lag mit 347 Mio. € zwar deutlich unter dem durch Sondereffekte geprägten, außerordentlich guten Vorjahreswert (Vorjahr: 665 Mio. € einschließlich Sondereffekt aus Verkauf von Evonik-Anteilen in Höhe von 261 Mio. €). Er lag jedoch rd. 93 Mio. € über dem Planwert. Tönjes: „Die Belastbarkeit eines Geschäftsmodells zeigt sich gerade in Krisenzeiten. Wir haben auch im krisengebeutelten Jahr 2022 ein Ergebnis erzielen können, das die Trag- und Krisenfestigkeit des Stiftungsmodells eindrucksvoll untermauert.“

Die Zahlungen für ­Ewigkeitsaufgaben sanken 2022 um 17 Mio. € auf rd. 247 Mio. € (Vorjahr: 264 Mio. €). Zudem konnte An­fang 2023 ein besonderer ökologischer Meilenstein erreicht werden, an dem die RAG im Zuge der Umsetzung des Gruben­wasserkonzepts im Ruhrgebiet einen ent­scheidenden Anteil hat. Nach 100 Jahren wurde die Emscher Anfang 2023 nicht nur abwasser-, sondern auch wieder grubenwasserfrei. Damit kam ein Jahrhundert-Projekt zu einem erfolgreichen Abschluss.

Lag das Stiftungsvermögen Ende des Jahres 2022 noch bei 16,8 Mrd. € (Vorjahr: 21,3 Mrd. €), steigerte es sich zuletzt per Ende April 2023 um 0,5 Mrd. € auf 17,3 Mrd. €. Dieser Positivtrend war insbesondere auf die relativ gute Ent­wicklung des Evonik-Aktienkurses zu­rückzuführen. Finanzvorstand Jürgen Rupp unterstrich dabei: „Die entscheidende Größe ist nicht die Höhe unseres Gesamtvermögens. Die entscheidende Größe ist und bleibt, dass wir ausreichend Erträge generieren, die uns die Erfüllung all unserer Verpflichtungen erlauben. Die Stiftung ist deshalb auch in schwierigen Zeiten erfolgreich, weil sie diversifiziert über alle Anlageklassen und verteilt auf die verschiedenen Wirtschaftsräume weltweit aufgestellt ist.“ Die Herausforderungen im laufenden Geschäftsjahr bezifferte der Vorstand insgesamt als weiterhin zahlreich. „Das Ergebnis sehen wir aber nicht gefährdet“, so Rupp.

Mit Blick auf ihre Förderaktivitäten in Bildung, Wissenschaft und Kultur bewies die RAG-Stiftung erneut sowohl Verlässlichkeit als auch Flexibilität. 32 Mio. € wurden im Jahr 2022 für Projekte ver­aus­gabt, die den Menschen in den ehemaligen Steinkohlenbergbauregionen zugutekommen. Der Schwerpunkt liegt unverändert auf der Bildungsförderung. Auch im Zeitraum 2023 bis 2027 sind Fördermittel von 32 Mio. € jährlich eingeplant und geben sowohl der Stiftung als auch den Fördernehmern die notwendige Planungssicherheit in unruhigen Zeiten. „Ende 2023 werden wir erstmals seit Bestehen der Stiftung die 200 Mio. €-Marke an Fördergeldern überschritten haben. Dann werden insgesamt 210 Mio. € in Projekte geflossen sein, die nachhaltig Wirkung entfalten“, sagte Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Mitglied im Vorstand der RAG-Stiftung und zuständig für die Ressorts Personal und die Förderbereiche Bildung, Wissenschaft und Kultur. Flexibilität und anpackendes Handeln waren unterdessen mit Blick auf den Krieg in der Ukraine sowie das schwere Erdbeben in der Türkei und in Syrien gefragt. „Hier konnte die RAG-Stiftung mit einem Sonderbudget von 2 Mio. € helfen, die akute Not der Menschen abzumildern“, so Bergerhoff-Wodopia.

In Anbetracht der vielen Herausforderungen, die im Zuge von „Zeitenwende“ und Klimakrise zu bewältigen seien, hob Tönjes abschließend hervor, sei es eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, diesen zu begegnen. Für die Stiftung heiße das auch, die eigene Ausrichtung auf nachhaltiges Handeln weiter zu intensivieren. Längst habe sich das Thema zu einem harten Wettbewerbsfaktor entwickelt. Mit Blick in die Zukunft formulierte Tönjes folgende Erwartung: „Das Jahr 2022 war für uns alle ein schwieriges Jahr. Aber es war eines, aus dem wir besser hervorgegangen sind. Das ist auch meine Erwartung an 2023.“ (RAG-Stiftung/Si.)

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