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Rohstoffnachfrage beflügelt Bergbau

Ende letzten Jahres rechneten die Unternehmen aus der Bergbaubranche noch mit einer sehr verhaltenen Entwicklung. Diese Annahme hat sich nur zum Teil bestätigt. Im Zeitraum Januar bis September 2021 legte der Auftragseingang um 75 % im Vergleich zum Vorjahr zu. Der Umsatz der deutschen Bergbautechnikunternehmen dagegen hinkt hinterher. Im Jahr 2020 erzielte die Branche einen Umsatz von insgesamt 3,38 Mrd. €. Von Januar bis September 2021 lag der Umsatz mit 2,8 Mrd. € um 18 % unter dem Vorjahreswert. Die Exporte lagen im Zeitraum von Januar bis August 2021 mit knapp 960 Mio. € um 10,4 % unter dem Vorjahr. Die Branche erwartet, dass der Umsatz bis Jahresende 2021 noch anzieht und rechnet mit einem moderaten Rückgang von insgesamt 5 bis 10 %. Die Beschäftigtenzahl liegt stabil bei 12.200.

Zu den größten Exportmärkten gehören neben der EU-27 und Großbritannien die USA, China und Russland (Bild 1).

Bild 1. Deutsche Hauptexportmärkte – Anteile der Gesamtexporte. Quelle: VDMA

Die häufigsten Exportgüter in alle Märkte sind, in wechselnder Reihenfolge, Zerkleinerungs- und Mahltechnik, Tiefbohrtechnik, Maschinen für den Abbau und Streckenvortrieb sowie Tunnelbohr-´maschinen.

Der Exportwert für die USA war von Januar bis August 2021 mit 126 Mio. € fast doppelt so hoch wie der für China mit 66 Mio. €. Allerdings stellt der US-Markt keine außergewöhnliche Herausforderung dar – im Gegensatz zu China. Das asiatische Land importiert ausschließlich Technik, die vor Ort noch nicht in gewünschter Qualität verfügbar ist und verursacht somit rückläufige Exportzahlen für die Bergbaumaschinenunternehmen mit Produktionsstandort in Deutschland. Das Geschäft mit Russland profitiert trotz Sanktionspolitik von langjährigen guten Beziehungen zu den Bergbaufirmen und deren Wunsch nach Qualität.

„Ohne Bergbautechnik geht in der Industrie jetzt und zukünftig nichts. Wenn wir unseren heutigen Lebensstandard halten wollen, brauchen wir die entsprechenden Rohstoffe“, erläuterte Michael Schulte Strathaus, Vorsitzender des VDMA Mining, Frankfurt/M., auf der Pressekonferenz anlässlich des Branchentreffs am 18. November 2021 auf der Zeche Zollverein in Essen. Dabei dreht sich alles darum, die europäischen Klimaziele zu erreichen. Das gelingt nur mit zunehmend digitalisierten Produkten und Arbeitsprozessen, denn die Entwicklungsmöglichkeiten in der Mechanik sind begrenzt. „Nur Smart Mining wird zu Green Mining führen“, betonte Schulte Strathaus. „Wir sehen unsere Chancen darin, weltweit die beste Technik anzubieten, die zur ressourcenschonenden, effizienten, „grünen“ Gewinnung und Aufbereitung von Rohstoffen beiträgt.“ (VDMA/Si.)

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