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Steinkohle ist wichtige Säule der Versorgungssicherheit in Deutschland

Der Verlauf des Jahres 2021 veranschaulicht sehr deutlich, dass Versorgungssicherheit eines der wichtigsten Themen der Energiewende ist und auch bleiben wird. Der vorletzte Akt im Ausstieg aus der Kernkraft in Deutschland, die Stilllegung von 4 GW Kraftwerksleistung, weist darauf hin, wie wichtig der verbleibende Sockel an regelbarer, gesicherter Leistung ist. Die Absicherung der Energiewende steht auch für den Verein Deutscher Kohleimporteure (VDKi), Berlin, im Vordergrund, denn disponible Leistung ist bei einem immer weiter steigenden Anteil erneuerbarer Energien unverzichtbar.

Ausdrücklich warnt der VDKi vor einer Crash-Transformation der deutschen Strom- und Fernwärmeversorgung innerhalb von wenigen Wahlperioden. Das bisher gut funktionierende System von unterschiedlich befeuerten fossilen Großkraftwerken mit gesicherter Leistung – auch und insbesondere als Back-up für Dunkelflauten – darf nicht überhastet destabilisiert werden. Der VDKi betont hierbei ausdrücklich die wichtige Rolle der Steinkohlenkraftwerke für die Strom- und Fernwärmeversorgung. Angesichts angespannter Marktsituationen die Back-up-Erzeugungskapazitäten ausschließlich auf Gas umzustellen, geht zu Lasten der Versorgungssicherheit und wird den Verbrauchern noch weiter steigende Kosten abverlangen. Um die Transformation in eine nachhaltige und sichere Energieversorgung zu ermöglichen und den Unternehmen mit ihren Beschäftigten Zukunftsaussichten aufzuzeigen, bedarf es zügig energiepolitischer Weichenstellungen, die auch das Marktdesign betreffen.

Die Stromerzeugung aus Steinkohle erhöhte sich im Jahr 2021 um 26,7 %. Der Einsatz von Steinkohle in den Kraftwerken wurde begünstigt durch den extremen Preisanstieg der Wettbewerbsenergie Gas sowie die witterungsbedingt geringere Stromeinspeisung aus Windenergieanlagen. Beim Absatz an die Stahlindustrie profitierte der Energieträger von den konjunkturellen Effekten. Der Anteil der Steinkohle am gesamten Primärenergieverbrauch (PEV) erhöhte sich von 7,5 auf 8,6 %. Die deutschen Steinkohleneinfuhren sind 2021 um 24,5 % oder 7,2 Mio. t auf rd. 39 Mio. t deutlich gestiegen. Die Einfuhren von Kokskohlen erhöhten sich um 16 %, die Einfuhren von Kesselkohlen um 28 %.

Nach vorläufigen Berechnungen des VDKi ist die globale Steinkohlenförderung 2021 um über 5 % auf 7,4 Mrd. t gestiegen. China hatte im Jahr 2021 durch die schnelle wirtschaftliche Erholung mit 200 Mio. t wiederholt einen beachtlichen Produktionszuwachs. Aber auch Indien, USA und Russland, Vietnam und Kolumbien konnten davon profitieren und ihre Produktion steigern.

Der seewärtige Handel stieg ebenfalls um fast 6 % auf 1.180 Mio. t an.  Dabei erhöhten sich die Ausfuhren der größten Steinkohlenexportländer mit Ausnahme von Australien und Südafrika. Im Vergleich zum Vorjahr konnten Russland mit einem Zuwachs von 13 % und die USA mit einem Zuwachs von 44 % sogar die Exporte des Jahres 2019 übertreffen.

Der Vorstandsvorsitzende Alexander Bethe verabschiedete anlässlich des Neujahrsempfangs des VDKi am 14. Januar 2022 in Hamburg den bisherigen Geschäftsführer Manfred Müller und dankte ihm für die sehr gute Arbeit im schwierigen Jahr 2021, das von der Corona-Pandemie geprägt war. Nachfolger ist seit 1. Februar 2022 der ehemalige ARD-Korrespondent Jürgen Osterhage. (VDKi/Si.)

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