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Bild 1. In Hamburg kamen Vertreter von ADNOC, der STEAG und weiteren Unternehmen sowie Regierungsvertreter der Vereinigten Arabischen Emirate und der Bundesrepublik zusammen, um Optionen weiterer Kooperationen zu erörtern. Foto: STEAG

STEAG-Kooperation mit ADNOC zahlt sich aus

Ein Teil der im Frühjahr zwischen der Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) und verschiedenen deutschen Energie-und Chemieunternehmen vereinbarten Demonstrationslieferungen von kohlenstoffreduziertem Ammoniak ist in Hamburg eingetroffen; die für die STEAG GmbH, Essen, bestimmte Tranche wird zeitnah folgen. Aus diesem Anlass kamen in Hamburg Vertreter von ADNOC, der STEAG und weiteren Unternehmen sowie Regierungsvertreter der Vereinigten Arabischen Emirate und der Bundesrepublik zusammen. Dabei ging es nicht nur darum, Bilanz zu ziehen, sondern auch Optionen weiterer Kooperationen zu erörtern (Bild 1). Aktuell stehen ADNOC und die STEAG in Verhandlungen über eine Ausweitung ihrer Zusammenarbeit.

„Wir freuen uns sehr, dass die im Frühjahr begonnene Zusammenarbeit sich binnen so kurzer Zeit so positiv entwickelt hat“, sagt Andreas Reichel, Vorsitzender der Geschäftsführung der STEAG GmbH. Dies zeige gerade im Angesicht der aktuellen Krise auf den Energiemärkten den erklärten Willen der Partner, rasch Lösungen zu finden, um die Energieversorgung langfristig zu sichern und dabei die Bedürfnisse des Klimaschutzes nicht aus den Augen zu verlieren.

Für die STEAG bietet Ammoniak verschiedene Nutzungsoptionen: „Einerseits wird Ammoniak in unseren Steinkohlenkraftwerken bei der Entstickung der Rauchgase eingesetzt“, erklärt Ralf Schiele, der in der STEAG-Geschäftsführung die Bereiche Markt und Technik verantwortet. Bei der Entstickung wird den Rauchgasen Ammoniak zugesetzt, das dann mit den im Rauchgas enthaltenen Stickoxiden zu Wasser und Stickstoff reagiert und die Rauchgase somit reinigt.

„Darüber hinaus kann Ammoniak auch ein Transportmedium für Wasserstoff sein“, führt Schiele weiter aus. Mittels des bekannten Haber-Bosch-Verfahrens lässt sich Ammoniak synthetisch aus Wasserstoff und Stickstoff herstellen. „Da der Transport von Ammoniak deutlich einfacher ist als der von Wasserstoff, stellt der stoffliche Umweg über Ammoniak eine durchaus sinnvolle Alterative dar“, so Schiele. Am Standort der Produktionsanlagen des Abnehmers lasse sich das Ammoniak anschließend wieder in die Bestandteile Stickstoff und Wasserstoff aufspalten.

Angesichts des breiten Anwendungsspektrums von Ammoniak insbesondere in der Industrie und bei der Energie-erzeugung führen ADNOC und die STEAG zusammen mit weiteren potentiellen Partnern Gespräche über eine Intensivierung der Zusammenarbeit, die im Rahmen einer Delegationsreise von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck in die Vereinigten Arabischen Emirate im März 2022 vereinbart worden war. „Dass Wasserstoff das Schlüsselelement für eine gelingende Energiewende ist, ist inzwischen allgemein anerkannt. Folgerichtig entwickelt die STEAG an zwei Standorten Projekte zur grünen Wasserstofferzeugung mittels Elektro-lyse in industriellem Maßstab“, so Reichel. Doch angesichts des absehbar hohen Bedarfs an Wasserstoff brauche es neben der inländischen Eigenerzeugung auch einen Wasserstoffimport, um die Bedarfe der Kunden langfristig zu decken.

Die Gespräche beider Partner dauern an. „Sobald es hier Konkretes zu vermelden gibt, werden wir uns selbstverständlich äußern“, so Reichel. Zugleich richtete er seinen Dank an Bundeswirtschaftsminister Habeck, dessen Delegationsreise den ersten Anstoß für die sich nun anbahnende, vertiefte Kooperation gegeben hat. (STEAG/Si.)

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