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Bild 1. Bandabwurf mit Staubniederschlagung. Photo / Foto: Terz

Wassernebel bindet Staub

Arbeiten in den Bereichen Tunnelbau und Tagebau, Schüttgut-Verarbeitung, -Umschlag und -Lagerung sind häufig mit enormer Staubentwicklung verbunden. Auch beim Recycling von Abfall- und Wertstoffen entsteht oftmals Staub. Dieser führt zu Beeinträchtigungen bei Menschen und Umwelt und zu erhöhtem Verschleiß von Maschinen und Arbeitsgeräten. Menschen, die in solch einem staubigen Umfeld arbeiten, können unter Herz-, Kreislaufbeschwerden, Atemnot und Schleimhautreizungen leiden. Auf den Pflanzen in der Umgebung lagert sich Feinstaub ab, so dass natürliche Funktionen der Pflanze, wie z. B. die Fotosynthese, eingeschränkt oder sogar verhindert werden. Staubablagerungen auf Maschinen und Arbeitsgeräten führen zu erhöhtem Verschleiß, mehr Wartungsarbeiten und Reparaturen sind nötig. Staub beeinträchtigt nicht nur die Umwelt und die Gesundheit der Menschen, sondern kann im Fall von Staubexplosionen auch akut lebensbedrohend wirken. Dem kann mit Wassernebel effektiv entgegengewirkt werden. Die Firma terz GmbH mit Sitz in Kirchberg/Hunsrück, stellt das Produkt Nebolex-Umwelttechnik her. Dies ist ein Zerstäubungssystem zur Staubreduzierung durch Wassernebel.

Voraussetzung für die wirkungsvolle Staubbindung ist die Tatsache, dass Staubpartikel eine Affinität zur Anlagerung an feine Wassertröpfchen zeigen und dies genutzt werden kann, um im Material oder Fördergut vorhandenen Staub zu binden. Das kann allerdings nur funktionieren, wenn das Wasser mit einer ausreichend großen Oberfläche zur Verfügung gestellt wird. Bei dem NEBOLEX-System wird das Wasser in selbstansaugenden Sprühnebelköpfen in feine Tröpfchen zerrissen.

Das System ist modular aufgebaut, einfach erweiterbar und besteht im Wesentlichen aus folgenden Baugruppen: Eine Aufbereitung für Druckluft (Kompressor), eine Steuer- und Steuerungseinheit zur Ansteuerung des komplexen Systems und patentierte Sprühnebelleisten mit integrierten Nebelköpfen. Mit der Steuerungseinheit ist es möglich, verschiedene Abschnitte des installierten Systems bedarfsgerecht anzusteuern. Dies ist insbesondere bei größeren Anlagen notwendig und vorteilhaft, da nicht immer alle Anlagenteile, wie beispielsweise Förderbänder oder Aufgabebunker, gleichzeitig und ununterbrochen betrieben werden. Sämtliche relevanten Einflüsse, wie etwa Materialmenge oder Außentemperatur (Frostgefahr), können von dem System erfasst und berücksichtigt werden. Die Ansteuerung kann per SPS, Relais oder manuell erfolgen.

Die Sprühnebelleisten bringen den erzeugten Wassernebel entweder direkt ins Material ein oder erzeugen eine horizontale oder vertikale Nebelwand. Verstopfungen wird durch einen großen Leitungsquerschnitt vorgebeugt. So ist es möglich, Oberflächen- oder Zisternenwasser einzusetzen, das vor Gebrauch lediglich gesiebt werden muss. Gerade an Bandübergabestationen soll das staubaktive Material durchdrungen und der enthaltene Staubanteil befeuchtet werden. Ziel ist es, den Staub möglichst vor seiner Entstehung zu binden, so dass eine Staubverwirbelung gar nicht erst entstehen kann. Dazu werden die Sprühnebelleisten so angebracht, dass der Sprühnebelstrahl in einem Winkel von etwa 30° mit dem fallenden Materialstrom mitgerissen wird.

Wo kein Feuchtigkeitseintrag direkt in das Material möglich ist, wird eine horizontale oder vertikale Nebelwand erzeugt. Bei dieser Anwendung nimmt der flüchtige Staub beim Durchdringen einer Nebelbarriere Feuchtigkeit auf und fällt durch das erhöhte Gewicht anschließend ab. Typische Beispiele für diese Anwendung sind Aufgabetrichter, LKW-Beladung oder Ver- und Entladestationen. Schaltet man die Systeme über eine Funkfernsteuerung ein und aus, kann entweder für eine voreingestellte Zeit benebelt werden, oder der Nebel manuell wieder abgeschaltet werden. Durch die vielfache Vergrößerung der Wasseroberfläche beträgt der Wassereintrag je nach verarbeitetem Material 1 – 5 ‰. Beide Varianten der Staub­niederschlagung können miteinander verbunden werden.

Auf Wunsch können die Anlagen mit einer Diagnosefunktion ausgerüstet werden, die einen Kommunikationsprozessor inklusive USB-Anschluss beinhaltet. Damit können Protokolle einer Funktionsüberprüfung der Nebelerzeugung am Sprühnebelkopf und einer Dichtigkeitsprüfung der wasserführenden Leitungen erstellt, auf einen Rechner übertragen und dort abgespeichert werden. Die Diagnose wird in Verbindung mit einer SPS-Steuerung programmgesteuert selbständig durchgeführt. Die Abstände zwischen den Diagnosen können frei gewählt und auf die jeweiligen Gegebenheiten angepasst werden. (Terz/Si)

Für weitere Informationen:

Nebolex Umwelttechnik – Terz GmbH

www.nebolex.eu

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