Die World Coal Association (WCA), London, hat zu größeren Investitionen in sauberere Kohletechnologien aufgerufen, um den weltweit wachsenden Energiebedarf zu decken und CO2-Emissionen zu reduzieren. Kohle spielt für die Gesellschaft eine überaus wichtige Rolle, indem sie über 40 % der globalen Stromerzeugung gewährleistet und aus der modernen Infrastruktur nicht mehr wegzudenken ist. Prognosen der Internationalen Energieagentur (IEA), Paris, gehen davon aus, dass die Nutzung von Kohle in den nächsten 20 Jahren um ca. 17 % zunehmen wird. In Anbetracht der Tatsache, dass 1,3 Mrd. Menschen weltweit keinen Zugang zu elektrischem Strom haben, ist es klar, dass zur Deckung dieses Bedarfs alle Energiequellen benötigt werden, einschließlich der Kohle. Erforderlich sind höhere Investitionen in sauberere Kohletechnologien, um den globalen Energiebedarf zu decken, die Energiearmut zu mildern und CO2-Emissionen zu minimieren.
Technologien wie hocheffiziente Kohlekraftwerke mit niedrigen Emissionen (HELE) und die CO2-Abscheidung, Verwertung und Speicherung (CCUS), können als Bestandteil im Energiemix einen bedeutenden Beitrag zur Verringerung globaler CO2-Emissionen leisten. Benjamin Sporton, der geschäftsführende Direktor des Weltkohleverbandes WCA, äußerte sich hierzu wie folgt: „Die WCA ist sich der großen Bedeutung bewusst, die allen Technologien zur Erzielung geringer Emissionen zukommt und hat eine globale Plattform zur Beschleunigung der Kohleeffizienzmaßnahmen (PACE) geschaffen, die die Förderung dieser Technologien zum Ziel hat. Die PACE basiert auf der Idee, dass beim Bau von Kohlekraftwerken diejenige Technologie zum Einsatz kommt, die die höchstmögliche Effizienz gewährleistet. Die PACE verfolgt das Ziel, die globale durchschnittliche Effizienz von Kohlekraftwerken zu steigern, dadurch CO2-Emissionen zu verringern, und das unter Beibehaltung legitimer wirtschaftlicher Entwicklungsziele sowie aller Anstrengungen zur Verringerung von Not und Armut.“
Eine Anhebung der durchschnittlichen Effizienz der Kohlekraftwerke weltweit vom derzeit gängigen Wert von 33 % auf 40 % kann mit den z.Zt. verfügbaren Standardtechnologien erreicht werden Dies allein würde durch die jährliche Einsparung von ca. 2 Gigatonnen CO2, was grob geschätzt den gesamten jährlichen Emissionen von Indien entspräche, einen erheblichen Beitrag zu den weltweiten Anstrengungen liefern.
Darüber hinaus ist aber auch die CCUS-Technologie schon Realität, wie das Boundary Dam Kohlekraftwerk in Kanada zeigt. Dieses bahnbrechende Projekt wird die Treibhausgasemissionen um jährlich 1 Mio. t CO2 senken, was einer Zahl von mehr als 250.000 Autos entspricht, die jährlich von der Straße genommen würden. Benjamin Sporton stellte weiterhin fest: „Rufe nach einem Ausstieg aus der Kohle ignorieren die Rolle, die die Kohle weltweit spielt und das Potenzial, dass Technologien wie HELE und CCUS bieten. Es ist von wesentlicher Bedeutung, dass sich verantwortliche Investoren aktiv in der Kohleindustrie engagieren. Zur Erreichung der Klimaziele werden alle Technologien, die zu geringen Emissionen führen, gebraucht. Wir können nicht unseren Energiebedarf decken, die Energiearmut bekämpfen und gleichzeitig die weltweiten Emissionen reduzieren, ohne alle uns zur Verfügung stehenden Optionen, einschließlich der emissionsarmen Kohle, zu nutzen.“
Die IEA schätzt, dass CCUS bis 2050 für 14 % der gesamten Absenkungen von Treibhausgasen sorgen könnte und dass Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Klimawandel ohne CCUS zusätzliche Kosten in Höhe von 4,7 Billionen US-$ verursachen werden. Im Vergleich zu anderen kohlenstoffarmen Technologien ist CCUS unterfinanziert. Die Global Subsidies Initiative gibt an, dass Kernenergieprojekte und Projekte der erneuerbare Energien (ohne Wasserkraft) 45 Mrd. US-$ bzw. 27 Mrd. US-$ an öffentlichen Mitteln jährlich erhalten. Verglichen damit standen in den 10 Jahren seit 2005 für die Finanzierung von Demonstrationen der CCUS-Technologie insgesamt lediglich 12,2 Mrd. US-$ zur Verfügung. (WCA)