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Fig. 1. Around 400 experts attended the “Mining, Energy and Raw Materials 2019” conference at the THGA in Bochum. // Bild 1. Rd. 400 Experten besuchten die Tagung „Bergbau, Energie und Rohstoffe 2019“ an der THGA in Bochum. Photo/Foto: Wolfgang Kremer

Fachtagung „Bergbau, Energie und Rohstoffe 2019“ an der THGA: Podiumsdiskussion mit Minister Pinkwart

Wie kann die Weltbevölkerung dauerhaft, sicher, bezahlbar sowie umwelt- und sozialverträglich mit Energie und Rohstoffen versorgt werden? Dieser zentralen Zukunftsaufgabe widmete sich die Fachkonferenz „Bergbau, Energie und Rohstoffe 2019“. Rund 400 Experten aus ganz Deutschland kamen vom 10. bis 13. September an der Technischen Hochschule Georg Agricola (THGA) in Bochum zusammen, um über Ansätze und Lösungen zu diskutieren (Bild 1). Auch das Thema Nachbergbau bildete dabei einen Schwerpunkt: Welche Risiken und Chancen die Bergbaufolgen mit sich bringen, wird am weltweit einzigartigen Forschungszentrum Nachbergbau (FZN) an der THGA interdisziplinär untersucht. Ausrichter der Tagung war der Deutsche Markscheider-Verein (DMV). Die Schirmherrschaft hatte Prof. Andreas Pinkwart übernommen, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie in Nordrhein-Westfalen.

Im Mittelpunkt stand das Thema Energiesicherheit in Deutschland und wie die Versorgung in Zeiten von Ressourcenknappheit aussieht. Ein grundlegender Wandel müsse her, forderte auch Pinkwart in seiner Keynote zum Auftakt der Veranstaltung: „Die Klimaschutzziele von Paris erfordern es, dass die Welt in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts weitgehend treibhausgasneutral wirtschaftet.“ Dieser Transformationsprozess stelle uns jedoch zugleich vor große Herausforderungen, so Pinkwart: „Aufgrund der weiterhin hohen Abhängigkeit von fossilen Energieträgern bei Strom, Wärme und im Verkehr werden sich künftig sowohl der Energiemix als auch die energiewirtschaftlichen Leistungsbeziehungen grundlegend verändern. Die bisherigen umfangreichen Importe von Erdöl, Steinkohle und Erdgas werden zunehmend durch von erneuer-baren Energien erzeugten Strom und Wasserstoff sowie durch synthetische Gase und synthetische Kraftstoffe ersetzt. Dafür ist ein zügiger Netzausbau notwendig.“

Welche Herausforderungen und Chancen sich aus diesem Wandel ergeben, war auch Thema der Podiumsdiskussion an der THGA, in der sich Prof. Andreas Pinkwart (FDP), Wibke Brems (B90/Die Grünen), MdL Nordrhein-Westfalen, Klaus Freytag, Beauftragter der brandenburgischen Landesregierung für die Lausitz, Thorsten Dierks, Hauptgeschäftsführer Vereinigung Rohstoffe und Bergbau e. V. (VRB), sowie Walther Pelzer, Vorstandsmitglied des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und Leiter des DLR Raumfahrt-managements, austauschten.

An der THGA stehen Effizienz, regenerative Energien und ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen seit jeher im Fokus. Dabei haben Forschung und Lehre immer den gesamten Stoffkreislauf im Blick und natürlich die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt: „Rohstoffe und Energie sind für industrielles Wachstum, aber auch unser modernes Alltagsleben unverzichtbar“, sagte Hochschulpräsident Prof. Jürgen Kretschmann. „In jedem Handy, Auto oder Gebäude stecken natürliche Ressourcen. Bergbau und Energieversorgung bedeuten jedoch zwangsläufig Eingriffe in die Natur. Produktionsprozesse und deren Folgen sollten darum möglichst nachhaltig gestaltet werden. Diese zentralen Herausforderungen der Zukunft lassen sich unserer Auffassung nach nur interdisziplinär lösen – und mithilfe ganzheitlich denkender Fachleute, die wir an der THGA ausbilden.“ (THGA/Si.)

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