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Pilot-Erzaufbereitungsanlage in Mittweida läuft planmäßig

Ende Mai 2019 hat der Erkundungsschacht der Saxony Minerals & Exploration AG (SME), Halsbrücke, oberhalb von Pöhla planmäßig die Wolframlagerstätte in 175 m Tiefe erreicht. Derzeit wird ein waagerechter Stollen gegraben, um noch mehr Erz der Lagerstätte zu gewinnen. Seit Anfang September läuft nun auch die Pilotanlage zur Aufbereitung des aus dem Schacht geförderten Erzes. Die Anlage, beheimatet im Mittweidaer Gewerbegebiet Lauenhain, löst aus dem aus Pöhla angelieferten Gestein Wolfram sowie Fluorit – auch Flussspat genannt – heraus. Sobald auf dem Bergwerksgelände im Pöhlaer Luchsbachtal die eigentliche Aufbereitungsanlage ihre Arbeit aufnimmt, endet der Betrieb der Pilotanlage in Pöhla und sie wird demontiert. Im Anschluss kommt sie als Zusatzanlage im Luchsbachtal wieder zum Einsatz.

„Es ist definitiv eine gute Entscheidung, dass wir die Erzaufbereitung erst einmal in einer Pilotanlage umfassend durchspielen“, berichtet Klaus Grund, Markscheider, Vorstand Planung, Technologie und Strategie der SME. „Wir optimieren hier in Mittweida derzeit kontinuierlich den Aufbereitungsprozess und sammeln so dabei wichtige Erfahrungen, die uns dann in Pöhla helfen werden, das beste Verfahren anzuwenden. Die Ermittlung der perfekten Aufbereitungsmethode ist aufwändig, da in Deutschland zuletzt 1988 polymetallisches Gestein aufbereitet wurde. Da wir es mit einem polymetallischen Gesteinsgemisch zu tun haben, setzen wir natürlich abbaubare, nicht trinkwassergefährdende Stoffe ein, um die Erze herauszulösen. An der genauen Rezeptur der Reagenzien feilen wir derzeit.“

Der Einsatz des Verfahrens wurde von den zuständigen Stellen des Landratsamts genau geprüft und genehmigt. „Im Gegensatz zum üblichen Vorgehen zu DDR-Zeiten, wo sehr starke Säuren zum Einsatz kamen, achten wir sehr auf den Umweltschutz und setzen nur abbaubare Stoffe ein“, so Grund. In der Mittweidaer Anlage wird im Drei-Schicht-System mit je sechs Mitarbeitern gearbeitet. Bis zum Ende der genehmigten Anlagenlaufzeit Anfang September 2020 darf die SME in Mittweida 3.000 t angeliefertes Gestein bearbeiten.

Ein Aufwand, der sich lohnt, denn im Pöhlaer Abbaugebiet warten – nachgewiesen durch zahlreiche Erkundungen, u. a. auch schon zu DDR-Zeiten durch die Wismut – beträchtliche Reserven an Wolfram, Fluorit und Zinn mit einem Wert von über 700 Mio. €. Um den enormen Investitionsbedarf eines Untertage-Bergwerks einschließlich Aufbereitung abzudecken, gibt die SME seit Mitte Oktober diesen Jahres fünfeinhalbjährige Unternehmensanleihen mit einem Zinssatz von 7,75 % heraus.

„Nicht zuletzt aufgrund der hohen Rohstoffgehalte werden wir kostenseitig zu den Top 25 % der Wolfram-Minen weltweit gehören und dadurch extrem wettbewerbsfähig agieren können. Außerdem leisten wir einen Beitrag dazu, die Abhängigkeit Deutschlands von Rohstoffimporten zu reduzieren“, verdeutlicht Grund abschließend. „Unsere Anleihe ist daher nicht nur ein gutes Investment, sondern sie unterstützt auch die strategischen Interessen Deutschlands.“ (SME/Si.)

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