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Fig. 1. RopeCon® system which transports platinum ore from Booysendal South to the existing processing plant. // Bild 1. RopeCon®-System, das Platinerz von Booysendal South zur bestehenden Weiterverarbeitungsanlage transportiert. Photo/Foto: Doppelmayr

RopeCon®. Effiziente Anbindung neuer Abbaugebiete

Das RopeCon®-System, das Platinerz von Booysendal South zur bestehenden Weiterverarbeitungsanlage transportiert, konnte kürzlich in Betrieb genommen werden. Das südafrikanische Bergbauunternehmen Booysendal Platinum (Pty) Ltd., ein Tochterunternehmen von Northam Platinum Ltd., setzt im Rahmen seines Erweiterungsprojekts am Standort Booysendal auf die Technologie aus dem Hause Doppelmayr. Gut 909 t/h an Material sollen zukünftig über eine Distanz von ca. 4,8 km durch hügeliges Gelände transportiert werden (Bild 1).

Das Gelände zwischen den neuen Abbaugebieten im Norden des Schürfgebiets Booysendal und der bestehenden Aufbereitungsanlage kann als topographisch herausfordernd bezeichnet werden. In gerader Linie sind ca. 4,8 km und ein Höhen-unterschied von 530 m zu überwinden. Für die Erweiterung der Booysendal Mine sollte eine kostengünstige, verlässliche und sichere Transportlösung gefunden werden. Das Unternehmen Booysendal Platinum (Pty) Ltd. entschied sich für ein RopeCon®-System, um die 909 t an Platinerz zu transportieren.

RopeCon® ist eine Technologie des Seilbahnherstellers Doppelmayr Transport Technology GmbH, Wolfurt/Österreich. Das System kombiniert die Vorteile von Seilbahnen mit den Eigenschaften von konventionellen Gurtförderern. Es besteht im Wesentlichen aus einem Flachgurt mit seitlichen Wellkanten. Wie bei herkömmlichen Gurtförderern dient der Gurt dabei als Zug-element. Er wird an den Endpunkten über eine Trommel angetrieben bzw. umgelenkt. Der Gurt ist in regelmäßigen Abständen mit Achsen versehen, die den Gurt tragen. An den Enden der Achsen befinden sich Kunststofflaufräder. Diese fahren auf fix abgespannten Tragseilen und führen den Gurt. Die Tragseile werden mittels Stützen vom Boden abgehoben.

Das Material von Booysendal South wird über ein Silo und zwei Schurren auf den RopeCon®-Gurt geladen. Nahe der Aufbereitungsanlage ist der RopeCon an die bestehende Fördertechnik angebunden. Zudem kann das Material über eine Verschiebeschurre entweder direkt auf ein Zuführförderband zur Aufbereitungsanlage übergeben oder über einen zweiten, kleineren RopeCon® auf ein Zwischenlager abgeworfen werden. Somit wird die Möglichkeit eines Zwischenpuffers geschaffen.

Ein wichtiger Aspekt für die Auswahl des Transportsystems war für das Unternehmen Booysendal auch die Minimierung des ökologischen Fußabdrucks der Mine. Dadurch, dass der RopeCon® über Stützen geführt wird, reduziert sich der Platzbedarf auf dem Boden auf ein Minimum, nämlich auf zwölf Stützenstandorte. Das System stellt somit keine unüberwindbare Barriere für Mensch und Tier dar. Die Strecke quert mehrere Straßen und auch Wildtiere können problemlos unter dem RopeCon® durchwandern.

Die Montagearbeiten für den RopeCon® starteten im Januar 2018. Elf Monate später konnte planmäßig mit der Inbetriebnahme begonnen werden. Seit dem 20. Dezember 2018 fördert die Anlage rd. 20.000 t/d Platinerz über eine Distanz von 4,8 km zwischen dem Abbaugebiet und dem bestehenden Werk.

Als Teil eines zusätzlichen Erweiterungsprogramms erhielt Doppelmayr im Oktober 2017 von Booysendal den Auftrag für einen zweiten RopeCon®, der an das erste System anschließt und den Transport von einem weiteren Abbaugebiet im Norden des Standorts ermöglicht. Dieses RopeCon®-System wird 400 t/h über 2,8 km und einen Höhenunterschied von 160 m transportieren. Der Betrieb soll Anfang 2021 aufgenommen werden.

Weitere Informationen:
Doppelmayr Transport Technology GmbH
www.doppelmayr-mts.com

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