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STEAG übernimmt zwei Müllverbrennungsanlagen von Vattenfall

Die STEAG GmbH, Essen, hat Mitte November 2016 einen Vertrag zur Übernahme der Anteile des Energieversorgers Vattenfall an der Thermischen Abfallbehandlung Lauta (T.A. Lauta, 74,9 %) in Sachsen sowie des Industriekraftwerks (IKW) Rüdersdorf bei Berlin (100 %) unterzeichnet. Kumuliert verfügen beide Anlagen über eine Müllverbrennungskapazität von 475.000 t/a. Über die Kaufsumme haben beide Parteien Stillschweigen vereinbart. Das Bundeskartellamt hat der Übernahme bereits zugestimmt.

Für die STEAG ist die thermische Verwertung von Abfällen und Sonderbrennstoffen bereits ein vertrautes Geschäftsfeld. An der T.A. Lauta hielt die STEAG bereits 25,1 % der Anteile seit der Inbetriebnahme im Jahr 2004 und sie betreibt das Raffineriekraftwerk Leuna, das aus Produktionsrückständen der Raffinerie Strom und Wärme erzeugt. „STEAG ist Spezialist in der Erzeugung von Strom und Wärme auf Basis anspruchsvoller Brennstoffe und Technologien. Wir haben eine jahrzehntelange Erfahrung im Betrieb von Kraftwerken, in der Optimierung und in der Entsorgung von Kraftwerksreststoffen“, erläuterte Joachim Rumstadt, Vorsitzender der Geschäftsführung der STEAG GmbH. „Mit dem Erwerb dieser Anlagen gelingt es uns einerseits, unser Portfolio durch zusätzliche grundlastfähige Erzeugungskapazitäten, die zu 50 % CO2-neutral eingestuft sind, zu ergänzen. Damit erhöhen wir den Anteil erneuerbarer Strom- und Wärmeproduktion in unserem Portfolio. Andererseits weiten wir durch den strategischen Markteintritt unsere Geschäftsaktivitäten im Waste to Energy-Markt aus.“

Alle Aktivitäten rund um den Müllverbrennungsmarkt werden künftig in einem neuen Tochterunternehmen, der STEAG Waste to Energy GmbH, gebündelt. Die STEAG ist darüber hinaus durch ihr Tochterunternehmen, STEAG New Energies, einer der großen Akteure in der thermischen Biomasseverwertung. Bundesweit setzt das Unternehmen derzeit in elf dezentralen Anlagen rund 550.000 t Biomasse, hauptsächlich Altholz, ein. Die dabei erzeugte Wärme wird in Fernwärmenetze eingespeist oder aber als Prozessdampf an die Industrie geliefert.

Doch nicht nur für das Erzeugungsportfolio der STEAG ergeben sich mit dem Erwerb der Anlagen neue Möglichkeiten. Auch für die STEAG-Tochterunternehmen, STEAG Power Minerals (SPM) und STEAG Technischer Service (STS), sieht Rumstadt Potential: „Die STEAG Power Minerals ist Marktführer im Bereich der Vermarktung von Kraftwerksnebenprodukten, wie Flugasche, REA-Gips und Schmelzkammergranulat. Sie kann ihre Kompetenz auch bei diesem Projekt in einem neuen Marktfeld einbringen. Dies gilt genauso für STEAG Technischer Service, der ein breites Dienstleistungsangebot im Bereich der Instandhaltung mitbringt. Dies wollen wir zukünftig auch im Waste to Energy-Markt platzieren.“ (STEAG/Si.)

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