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Berufliche Weiterbildung am BSZ „Julius Weisbach“

Mit dem Beginn des Schuljahrs 2017/18 am 7. August 2017 besteht am Beruflichen Schulzentrum „Julius Weisbach“ in Freiberg/Sachsen zum ersten Mal die Möglichkeit einer Ausbildung zum „Staatlich geprüften Techniker“ in der Fachrichtung Bergbautechnik. Damit leistet die Bildungseinrichtung einen weiteren wichtigen Beitrag zur Sicherung des Fachkräftebedarfs in diesem Berufsbereich. Bereits seit dem Jahr 2004 besuchen Auszubildende im Beruf „Berg- und Maschinenmann“ die Berufsschule in Freiberg. Nun kommt das erweiterte Angebot der Fachschule hinzu.

In einem mehrjährigen Projekt hat ein Lehrerteam der Freiberger Fachschule seit dem Jahr 2014 die Lehrpläne für den neuen Bildungsgang erarbeitet und die Pläne für die beiden etablierten Fachrichtungen Bohrtechnik und Geologietechnik umfassend modernisiert. Veränderte Anforderungen der Wirtschaft werden aufgegriffen, der ohnehin enge Praxisbezug durchgängig noch mehr betont. Nach Maßgabe der Schulbehörden sind die Ziele und Inhalte der Ausbildung nun in sogenannten Lernfeldern dargestellt, in denen sich die typischen Handlungsbereiche der Berufe widerspiegeln.

Die Ausbildung von Staatlich geprüften Technikerinnen/Staatlich geprüften Technikern bereitet auf Führungsaufgaben im mittleren Management sowie Fach- und Führungsaufgaben als verantwortliche Person gemäß Bundesberggesetz (BBergG) in Verbindung mit den Bergverordnungen der einzelnen Bundesländer vor. Techniker bearbeiten unternehmerische Aufgaben- und Problemstellungen und setzen Maßnahmen auf dem Gebiet des Gesundheits-, Arbeits-, Brand- und Umweltschutzes durch.

In der Fachrichtung Bergbautechnik stehen u. a. folgende Ziele im Fokus:

  • Vermessungstechnische Aufgaben lösen und markscheiderische Bezugssysteme nutzen,
  • Instandhaltung und Wartung planen und organisieren,
  • Bergbaubetriebe planen, einrichten und überwachen,
  • Sicherheitstechnik planen, anwenden, kontrollieren und Arbeitsschutz durchsetzen,
  • Bewetterung und Wasserhaltung planen und kontrollieren,
  • geologische, hydrogeologische und -gebirgsmechanische Verhältnisse analysieren und bewerten,
  • Fahrung und Materialtransport planen und überwachen,
  • Gewinnungsverfahren und Fördertechnologie an die geologische Situation anpassen,
  • Rohstoffaufbereitung planen und überwachen,
  • Einsatz bergbaulicher Maschinen planen,
  • Lagerstättenteile erkunden und analysieren,
  • Umweltmanagementsysteme durchsetzen und
  • Bergbaufolge gestalten.

Die zweijährige Ausbildung wird in Vollzeitform durchgeführt und umfasst umfangreichen praxisorientierten Theorieunterricht sowie Exkursionen und Betriebspraktika. Gemeinsame Ausbildungsabschnitte der Fachrichtungen Bergbau-, Bohr- und Geologietechnik zeigen die vorhandenen Schnittmengen dieser drei Berufsabschlüsse auf.

Der Staatlich geprüfte Techniker/die Staatlich geprüfte Technikerin ist im deutschen und europäischen Qualifikationsrahmen dem Niveau 6 zugeordnet. Die Technikerabschlüsse sind somit als gleichwertig gegenüber den Bachelorabschlüssen an den Hochschulen anzusehen.

Aufnahmevoraussetzungen sind in der Regel eine abgeschlossene Berufsausbildung und mindestens einjährige Praxiserfahrungen oder eine mehrjährige Berufstätigkeit auf gewerblich-technischem Gebiet.

Für die berufliche Weiterbildung werden keine Lehrgangsgebühren fällig. Zudem besteht in Sachsen Lernmittelfreiheit. Kosten entstehen lediglich für bestimmte Arbeitsmaterialien, als Auslagen für Exkursionen und ggf. für die Unterkunft in Freiberg. Überdies können staatliche Fördermöglichkeiten genutzt werden.

Bewerbungen für alle drei Fachrichtungen werden ab sofort vom Beruflichen Schulzentrum für Technik und Wirtschaft „Julius Weisbach“ in Freiberg entgegengenommen (www.bsz-freiberg.de). Bewerbungsstichtag ist der 30. April 2017. (SMWA, Si.)

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