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Fig. 1. DMT-LB CEO Prof. Jürgen Kretschmann (right) and EGAT Director Thaworn Ngamganokwan signed the cooperation agreement. // Bild 1. DMT-LB Geschäftsführer Prof. Jürgen Kretschmann (re.) und EGAT-Vorstand Thaworn Ngamganokwan unterzeichneten die Kooperationsvereinbarung. Photo/Foto: EGAT

Nachbergbau in Thailand: THGA-Trägergesellschaft kooperiert mit staatlichem Energiekonzern

Immer mehr Länder sorgen sich um die Auswirkungen der Kohleverstromung und verstärken ihre Anstrengungen für eine nachhaltige Bewältigung von Bergbaufolgen. Die Technische Hochschule Georg Agricola (THGA), Bochum, leistet auf diesem Gebiet Pionierarbeit und ist darum als Partner in Forschung und Lehre weltweit gefragt: Der staatliche thailändische Energieversorger Electricity Generating Authority of Thailand (EGAT) wird künftig mit der THGA-Trägerin DMT-Gesellschaft für Lehre und Bildung (DMT-LB) im Bereich Nachbergbau zusammenarbeiten. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung unterzeichneten der Vorsitzende der Geschäftsführung der DMT-LB und Präsident der THGA, Prof. Jürgen Kretschmann, und der für Bergbau zuständige EGAT-Vorstand Thaworn Ngamganokwan am 17. November 2016 in Bangkok/Thailand (Bild 1).

EGAT ist der mit Abstand wichtigste Energieversorger des südostasiatischen Schwellenlands und produziert rd. 37 % der Elektrizität in Thailand. Etwa ein Fünftel davon wird in Kohlekraftwerken erzeugt. EGAT betreibt dafür u. a. im Norden des Lands mit Mae Moh den größten Braunkohlentagebau Südostasiens. Er erstreckt sich über eine Fläche von 135 km2 und liefert jährlich rd. 16 Mio. t Braunkohle. Der Abbau läuft seit den 1950er Jahren und soll voraussichtlich im Jahr 2051 beendet sein.

„Wer die deutschen Braunkohlenreviere am Niederrhein und in der Lausitz vor Augen hat, kann sich ungefähr vorstellen, welche großen Herausforderungen in dem gigantischen Areal in Mae Moh zu bewältigen sind“, sagte Prof. Kretschmann anlässlich der Vertragsunterzeichnung. „Wir unterstützen Thailand gerne dabei, sichere und umweltverträgliche Lösungen zu finden und eine nachhaltige Nachnutzungsstrategie zu entwickeln.“ Dazu gehörten sowohl ein Risikomanagement, das ökologische, ökonomische und soziale Aspekte umfasse, als auch konkrete Maßnahmen wie die Sicherung und Sanierung kontaminierter oder von Hangrutschungen bedrohter Flächen. Das Forschungszentrum Nachbergbau und die Geotechnik-Experten der THGA können das thailändische Unternehmen hier mit Know-how unterstützen. Neben gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsprojekten soll sich die Zusammenarbeit aber auch auf Aus- und Weiterbildung erstrecken. So möchte EGAT ausgewählte Mitarbeiter für ein Master-Studium oder ein Dissertationsprojekt an die THGA entsenden.

Die Erfahrung im Ruhrgebiet zeigt, dass für den zukunftsorientierten Umgang mit dem Bergbauerbe auch kulturelle Faktoren eine wichtige Rolle spielen. „Industriekultur zu bewahren und kreativ mit Leben zu erfüllen trägt viel dazu bei, dass Wandlungsprozesse akzeptiert und positiv erlebt werden.“, so Prof. Kretschmann. Aus diesem Grund ist auch das Deutsche Bergbau-Museum (DBM) in die Zusammenarbeit mit EGAT einbezogen. Die THGA und das DBM werden beide von der DMT-LB getragen. (THGA, Si.)

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